Jugendliche stehen nebeneinander in der Fußgängerzone

Schüleraktion in Lünen: Menschenkette für Kinderhospiz

Stand: 08.02.2024, 14:11 Uhr

Am Mittag haben über 2.000 Schüler in Lünen im Kreis Unna eine Menschenkette gebildet. Sie wollen damit auf die Arbeit von Kinderhospizen aufmerksam machen.

Von Michael Westerhoff

Jule und Lara gehen in die 10d des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lünen. Sie tragen das grüne Band des Kinderhospizverbandes und stehen mit ihren Mitschülern in einer lange Reihe in der Lüner Fußgängerzone. „Wir wollen ein Zeichen setzen und die Menschen auffordern, sich mit dem Thema Hospiz auseinanderzusetzen“, sagt Jule. „Und wir wollen, dass die Menschen spenden“, ergänzt Lara.

Über 2.000 Schüler in fast alle Straßen der Lüner Innenstadt: Lara und Jule stehen in der mehrere hundert Meter langen Schlange auf der Langen Straße, der Haupteinkaufsstraße. Auch über den Markt und die Seitenstraßen haben sich hunderte Schüler verteilt. Jede Schule, jede Klasse, hat vorab eine eigene Zone bekommen, sonst wäre die Aktion gar nicht zu koordinieren gewesen.

Aktion von Schülern ins Leben gerufen

Zwei Jugendliche stehen nebeinander und halten ein grünes Band

Die Schülersprecher Gianne-Luca Fussoli (links) und Lewis Skudlarek (rechts)

Letztes Jahr waren wir nur zwei Schulen, dieses Jahr schon sechs“, sagt Gianne-Luca Fussoli nicht ohne Stolz. Er war letztes Jahr Stadt-Schülersprecher und hat die Aktion mit ins Leben gerufen. „Wir wollen die Schüler für das Thema sensibilisieren. Da wird ja nicht im Unterricht drüber gesprochen“, erklärt sein Nachfolger als Stadt-Schülersprecher Lewis Skudlarek.

Grüne Bänder und Ballons

Die meisten Schüler tragen grüne Luftballons oder grüne Bänder. Die sind vergleichbar mit den roten HIV-Schleifen. Sie sind das Symbol für Kinder und Jugendliche mit „lebensverkürzender Erkrankung“, wie es der Kinderhospizverband ausdrückt.

Das ist großartig. Die Schüler sind der Hammer“, freut sich Nicole Bunk vom ambulanten Kinderhospizdienst in Lünen: „Wir betreuen 15 Familien im Kreis Unna und Umgebung“, erzählt sie. Alle sind ehrenamtlich engagiert: „Die Schüler organisieren alles selbst. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr“. In diesem Jahr unterstützen auch die Händler die Aktion.

Kinderhospiztag am 10. Februar 

Es geht dabei in erster Linie darum, darauf aufmerksam zu machen, dass es spezielle Hospize für Kinder und Jugendliche gibt. Die meisten kranken Kinder haben eine genetische oder eine Stoffwechsel-Krankheit. Am 10.2. ist der offizielle Kinderhospiztag. Weil da schulfrei ist, haben die Lüner Kinder und Jugendlichen die Menschenkette bereits am Donnerstag gebildet.

Jugendliche stehen nebeinander auf einer Brücke

Die beiden Schülersprecher sind zufrieden, als sich die Menschenkette nach etwa einer Dreiviertelstunde auflöst. In diesem Jahr haben sich sechs weiterführende Schulen beteiligt, nächstes Jahr sollen alle neun Schulen in Lünen mitmachen, haben sich die Schülervertretungen vorgenommen.

Schüleraktion in Lünen: Menschenkette

00:44 Min. Verfügbar bis 08.02.2029


Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort