Die 2021 mit versteckter Kamera aufgenommenen Bilder der Soko Tierschutz sind schwer zu ertragen. Stark abgemagerte Tiere wurden von Mitarbeitern des Unternehmens unter anderem mit Stangen geprügelt, teilweise so schlimm, dass sie vor Erschöpfung umkippten. Das Fleisch von mindestens einem verendeten Tier soll dann noch weiterverarbeitet und verkauft worden sein.
Die auf den Bildern klar zu identifizierenden Mitarbeiter des Schlachtbetriebes standen schon vor Gericht. Einer bekam einen Strafbefehl über ein Jahr auf Bewährung, der zweite wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Dagegen hat er aber Berufung eingelegt.
Chef soll über die Tierquälerei Bescheid gewusst haben
Nun muss sich der Firmenchef selbst vor Gericht verantworten. Seine ehemaligen Beschäftigten werden vor Gericht gegen ihn aussagen, ebenso Tierschützer Friedrich Mülln, der die Aufnahmen 2021 veröffentlicht hatte.
Er ist froh, dass jetzt auch mal ein Firmenchef vor Gericht steht, und nicht nur die Mitarbeiter. Er geht davon aus, dass der Unternehmer von all den Fällen wusste und somit der Hauptverantwortliche der Tierquälereien ist.
Metzgerbetrieb hatte guten Ruf
Die ehemalige Metzgerei ist seit über drei Jahren geschlossen. Der Kreis hatte die Betriebe wegen zahlreicher Verstöße dicht gemacht. Davor war das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern eine feste Größe in Werne. Die schlimmen Bilder der Tierschützer haben alles verändert.
Drei Verhandlungstage sind für das Verfahren angesetzt.
Unsere Quellen:
- Soko Tierschutz
- Amtsgericht Lünen
- Friedrich Mülln
Über dieses Thema berichtet der WDR am 27.11.24 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Dortmund.