"Kein Platz für Mörder", "Kein Olympia für Russland und Belarus". Mit solchen und ähnlichen Plakaten haben die Menschen am Mittwochabend vor der Philharmonie in Essen demonstriert. Vor allem Menschen aus der Ukraine. Sie sind angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine dagegen, dass Athleten aus Russland bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris starten dürfen.
In der Philharmonie war der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach zu Gast. Vor hunderten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hat er über das Thema "Olympia im Spannungsfeld von Sport und Politik" gesprochen.
Dürfen russische Sportler bei Olympia starten?
Bisher hat das IOC noch keine Entscheidung getroffen, wie es mit Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus bei den nächsten Olympischen Spielen umgehen will.
IOC-Präsident Thomas Bach
Es gibt aber eine Tendenz: Die Sportler könnten als neutrale Athleten ohne Flagge, ohne Hymne und ohne andere Erkennnungszeichen an den Spielen teilnehmen. Präsident Bach verweist dabei auf die politische Neutralität des IOC.
Auf Seiten der Ukraine sorgen diese Pläne für Unverständnis. Der Sportminister der Ukraine hat deshalb einen Boykott der Olympischen Spiele angekündigt, wenn russische und belarussische Athleten teilnehmen dürfen. In Deutschland ist Innenministerin Nancy Faeser (SPD) für den Sport zuständig. Die Pläne des IOC sind aus ihrer Sicht der "völlig falsche Weg".
IOC-Präsident stellt sich Demonstranten in Essen
Vor der Veranstaltung in der Essener Philharmonie hat sich IOC-Präsident Bach mit drei der Demonstranten getroffen, um seine Sicht zu erklären. Unter anderem war der ehemalige Fußballer von Rot-Weiss Essen Igor Denysiuk dabei. Er war nach dem Treffen enttäuscht. Thomas Bach habe nicht erkennen lassen, dass russische Athleten von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden könnten.
Über dieses Thema hat die WDR Lokalzeit Ruhr am 22. März um 19.30 Uhr berichtet, außerdem die WDR 2 Lokalzeit Rhein/Ruhr um 11.30 Uhr.