Symbolbild: Statue der Justitia

Mülheim: Polizisten wegen Strafvereitelung angeklagt

Stand: 14.11.2022, 13:41 Uhr

Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat zwei Polizisten angeklagt. Sie sollen versucht haben, zu vertuschen, dass ihr Kollege einen Verdächtigen mit Migrationshintergrund angegriffen hat.

Der Kollege wurde wegen des Angriffs bereits verurteilt - zu neun Monaten auf Bewährung. Er soll einen Verdächtigen mit Migrationshintergrund gefesselt und auf ihn eingeschlagen haben. Eine junge Polizistin hat die Attacke gesehen und in einer Akte vermerkt. Ihr Dienstgruppenleiter und der des verurteilten Kollegen sollen vereinbart haben, kein Verfahren einzuleiten.

Opfer wurde freigesprochen

Laut Anklage hätten die beiden Polizisten versucht, weitere Ermittlungen zu verhindern. Laut dem Kölner Stadtanzeiger soll eine weitere Polizistin ihren Kollegen mit einer Falschaussage gedeckt haben. Inzwischen hat sie gestanden und sieben Monate Haft auf Bewährung erhalten. Der verurteilte Polizist sei bereits wegen rechtsextremer Posts aufgefallen.

Statt des prügelnden Polizisten musste erst das Opfer wegen Widerstandes gegen Beamte vor Gericht. Im Prozess sei die Absprache der Polizisten aufgefallen. Das Opfer wurde freigesprochen. Einer der beiden angeklagten Dienstgruppenleiter bestreitet den Vorwurf der Strafvereitelung. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Über dieses Thema haben wir am 14.11.2022 im Hörfunk in der WDR2 Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.