Mädchen stribt durch Folgen von Stromschlag
00:26 Min.. Verfügbar bis 05.07.2026.
Nach Stromschlag an Schwerter Bahnhof: 13-Jährige verstorben
Stand: 05.07.2024, 17:00 Uhr
Am Güterbahnhof in Schwerte sind Kinder vom Strom einer Oberleitung verletzt worden. Ein 13-jähriges ukrainisches Mädchen kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Mittlerweile ist das Mädchen verstorben.
Eine Gruppe ukrainischer Jugendlicher, vier Jungen und zwei Mädchen, war am Montagnachmittag auf dem Gelände des Schwerter Güterbahnhofs unterwegs. Nach eigener Aussage wollten sie dort ein TikTok-Video drehen. Eine 13-Jährige ist dafür auf einen stehenden Zug geklettert.
Die Polizei geht davon aus, dass sich das Mädchen an der Oberleitung festhalten wollte. Dabei ist der Strom auf sie übergesprungen. Die 13-Jährige wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert.
Bundespolizei will in Zukunft anders vor Gefahren warnen
Die Schilder am Güterbahnhof, die darauf aufmerksam machen, dass es dort lebensgefährlich ist, gibt es bislang nur auf Deutsch. Jetzt überlegt die Bundespolizei, diese Schilder mit Hinweisen auf Englisch zu ergänzen. Klar sei, dass man handeln müsse, sagt die Bundespolizei, die für das Gelände zuständig ist.
Bundespolizei, Bahn und Feuerwehr kennen das Problem und haben sich erst vor wenigen Wochen zu dem Thema getroffen. Sie klären in Schulen in der Region darüber auf. Die Polizei sagt aber auch: Nicht jedes Gleis und jeden Bahnhof könne man einzäunen. Zumal ein Zaun Jugendliche erst recht dazu verleiten könne, hinüberzuklettern.
Schon zwei Todesfälle seit 2023 am Bahnhof Schwerte
Die Jugendliche kam mit schweren Verbrennungen und inneren Verletzungen per Hubschrauber in eine Spezialklinik. Sie erlag ihren schweren Verletzungen am Donnerstag, wie die Kreispolizei Unna jetzt mitteilte.
Der Rest der Gruppe, im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, ist äußerlich nicht verletzt, steht aber unter Schock.
In der Vergangenheit gab es am Schwerter Bahnhof mehrfach schwere Strom-Unfälle. Im Februar 2024 ist ein 18-Jähriger tödlich verletzt worden, im April 2023 starb ein 13-Jähriger nach einem Stromschlag.
Strom ist 65 Mal stärker als aus der Steckdose
Wenn Menschen auf Waggons oder Strommasten klettern, ist die Oberleitung eine unterschätzte Gefahr. Man muss die Leitung dazu nicht einmal berühren: Der Strom springt durch einen sogenannten Lichtbogen auf den menschlichen Körper über. Er ist gut 65 Mal stärker als der aus der heimischen Steckdose.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Bundespolizei
- Kreispolizei Unna
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags wurde das Alter des verunglückten Mädchens mit 12 angegeben. Die Bundespolizei hat die Angaben mittlerweile korrigiert.
