Im Becken steht eine trübe grünliche Brühe, der Wasserpegel ist deutlich niedriger als normalerweise. Das 25-Meter-Becken auf dem Freibadgelände des "Lago" im Herner Gysenberg-Park sieht zum Start der Freibadsaison traurig aus. Schwimmen kann hier niemand. Außer zwei Enten, die das Becken für sich entdeckt haben.
Das Becken hat an mehreren Stellen Risse in den Wänden. Durch diese Risse verliert es jeden Tag rund 500 Liter Wasser. Sie entstehen, weil der Gysenberg nebenan stark in Richtung des Beckens drückt. Auch unterirdische Wasserläufe sind ein Problem. Sie unterspülen das Becken.
Freibad-Becken in Herne nicht zu retten
Jahrelang hat eine Spezialfirma die Risse immer wieder notdürftig abgedichtet. Doch jetzt geht nichts mehr - das Becken bleibt geschlossen. Eine weitere notdürftige Reparatur ist unmöglich.
Zwei Enten haben das marode Becken in Herne für sich entdeckt.
Wie es weitergeht, ist noch unklar. Ein ganz neues Becken würde rund eine halbe Million Euro kosten. Die Betreiber des Bades wollen zunächst gucken, wie der Betrieb im Freibad ohne das Becken in diesem Sommer läuft. Anschließend sollen der Aufsichtsrat der Herner Bädergesellschaft und die Politiker in Herne klären, ob sich ein Neubau lohnen würde.
Weitere Schwimmbäder in Herne
In Herne gibt es aber auch Alternativen. Das "Lago" selbst hat direkt neben dem geschlossenen Becken ein weiteres Becken, das 25 Meter lang ist. Auch im "Südpool" und im "Wananas" gibt es Sportbecken.
Für das Gelände des maroden Beckens macht sich der Betreiber auch Gedanken über Alternativen. "Wir können uns gut vorstellen, dass hier eine Art Beacharena kommt, Sommerfeeling damit einhergeht", sagt Lothar Przybyl, der Chef des Bades.
Undichtes Freibad auch in Essen
Einige Kilometer weiter verliert ein anderes Freibadbecken auch seit Längerem Wasser: Das Becken im Oststadtbad in Essen. Dort lassen unter anderem undichte Muffen viel Wasser durch - rund 30.000 Liter pro Tag. Die Stadt pumpt das Wasser in der Freibadsaison deshalb immer wieder nach.
Das Wasser ständig nachzukippen, ist kurzfristig günstiger, als das Schwimmbad zu sanieren. Das würde mehr als 13 Millionen Euro kosten. Auf längere Sicht ist die Sanierung des Schwimmbads im Essener Stadtteil Freisenbruch aber geplant.
Über dieses Thema hat die WDR 2 Lokalzeit an Rhein und Ruhr am 05.05.2023 um 13.30 Uhr berichtet.
