Tuner-Szene sorgt in Hamm für Ärger

Lokalzeit aus Dortmund 27.05.2024 02:38 Min. Verfügbar bis 27.05.2026 WDR Von Olaf Tack

Tuner-Szene sorgt in Hamm für Ärger

Stand: 27.05.2024, 16:29 Uhr

600 Personen mit 300 getunten und tiefergelegten Autos haben am Wochenende in Hamm für Ärger gesorgt. Die Lärmbelästigung war so hoch, dass sich Anwohner massiv bei der Polizei beschwerten.

Von Michael Westerhoff

"Sie haben die Motoren aufheulen lassen, sind mit quietschenden Reifen angefahren und sind in schnellem Tempo durch einen Kreisverkehr gedriftet", erzählt Hendrik Heine, Sprecher der Polizei Hamm über das, was Samstagabend um und auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Maxicenter passiert ist. 150 Zuschauer jubelten den Fahrern zu, die ihre Runden um den Kreisverkehr drehten.

Gefährdung des Straßenverkehrs

Eine gefährliche Angelegenheit. Wäre ein Fahrer vom Kreisverkehr abgekommen, wäre er in der Zuschauermenge, die am Straßenrand stand, gelandet. Die Polizei zeigte deshalb auch einen Autofahrer wegen Gefährdung des Straßenverkehrs an. Andere bekamen eine Anzeige wegen Lärmbelästigung. 

600 Personen mit über 300 Autos hatten sich auf dem Parkplatz versammelt. Das waren so viele, dass der Parkplatz schnell voll war und die Tuner auf einen zweiten ausweichen mussten. Zwei Stunden brauchte die Polizei, um alles im Griff zu haben. Sie erteilte den Tunern einen Platzverweis. Gegen 1 Uhr war in Hamm wieder Ruhe eingekehrt.

Vorher schon in Beckum vertrieben

Gegen 22.45 Uhr waren die Tuner aus Beckum auf den Parkplatz in Hamm gefahren. Zuvor hatten sie sich in Beckum auf dem Parkplatz eines Supermarktes getroffen. Als das Geschäft schloss, wurden sie dort vom Supermarkt-Chef mit Unterstützung der Polizei vertrieben. "Die Szene weicht häufig nach Hamm oder Soest aus, wenn sie im Kreis Warendorf vertrieben wird", erklärt die Sprecherin der Polizei im Kreis Warendorf Susanne Dickorte.

Tuner-Szene sorgt in Hamm für Ärger

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Rückkehr in Kreis Warendorf

Nachdem die Tuner in Hamm vertrieben worden waren, kehrten einige Autofahrer in den Kreis Warendorf zurück. Bis etwa 2.45 Uhr trafen sie sich mit etwa 50 Autos auf einem Parkplatz an einem Schnellrestaurant in Ahlen. Dort kam es zu keinen weiteren Vorfällen.

Die Auto und Tuning-Community, die diese Treffen organsiert, gab dazu eine schriftliche Erklärung ab : Wir verachten die Polizei nicht und finden es richtig, das sie Ihrer Arbeit nachgehen. Auch ein Thema was meistens etwas verdreht wird. Wir wünschten uns manchmal nur etwas Geduld, da es schon vorkam das ohne Vorkommnisse alles aufgelöst wurde - wie auch am Samstag Abend in Beckum.

Ärger mit einem Prozent der Szene

Häufig seien es nur wenige, die sich nicht an die Regeln hielten, erklärt Hendrik Heine von der Polizei Hamm. Das käme selbst in der Szene nicht gut an, wenn die ihre Motoren zu laut aufheulen ließen. Als die Polizei ihnen einen Platzverweis erteilt habe, hätten die meisten dem ohne Widerstand Folge geleistet, so Heine: "Maximal ein Prozent der Tuner macht Ärger".

Eigene Einsatztruppe gegen Tuner, Poser und Raser

Tuner und Poser sorgen allerdings regelmäßig in Hamm für Ärger. Neben der Tunerszene, die sich auf Parkplätzen trifft, gibt es auch noch die sogenannte Poser-Szene. Das sind junge Menschen, die in sich in der Hammer Innenstadt treffen und dort ihre Runden drehen. Die Polizei Hamm hat wegen der Probleme mit Rasern, Tunern und Posern eine eigene Einsatzgruppe, die sich schwerpunktmäßig um diese Szenen kümmert.

Quellen:

  • Polizei Hamm
  • Polizei Kreis Warendorf

Über dieses Thema berichtet der WDR am 27.05.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Dortmund und im Radio auf WDR 2

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