Aus dem Abseits: Essener Fußballteams geschlossen gegen Gewalt

Gewalt bei Junioren-Fußballspiel in Hagen

Stand: 26.02.2023, 15:58 Uhr

Bei einer Schlägerei nach einem Junioren-Fußballspiel wurden fünf Menschen leicht verletzt, einer kam vorsorglich ins Krankenhaus.

Von Marc Sense

Nachdem das gastgebende Team des SC Berchum/Garenfeld am Samstag die Partie 8:4 gegen die JSG SG Hohenlimburg-Holthausen gewonnen hatte gingen Spieler beider Mannschaften aufeinander los.

Nach Angaben der Polizei gab es zunächst eine Rangelei im Mittelkreis, die aber schnell  beendet war. Direkt danach prügelten sich an einer anderen Stelle auf dem Platz weitere Jugendliche. Dabei soll ein 14-jähriger der Gastmannschaft aufgesprungen und mit Anlauf und mit gestrecktem Bein einem 17-jährigen Gegenspieler in die Rippen gesprungen sein. Das Opfer erlitt einen Bluterguss.

Als die Polizei auf dem Sportplatz eintraf hatten sich die Gemüter wieder beruhigt, wohl auch weil die Trainer ihre Spieler in die Kabinen gebracht und damit getrennt hatten.

Vereine kündigen Konsequenzen an

Die Verantwortlichen beider Verein kündigen Konsequenzen und Gespräche für die Mannschaften an. Zwar sei es ein intensives Spiel gewesen und der Testosteronspiegel bei 16-jährigen hoch, so Thomas Krah, Vorsitzender des SC Berchum/Garenfeld, Gewalt sei aber grundsätzlich nicht akzeptabel. Der Verein werde sich externe Hilfe zur Aufarbeitung holen.

Der Fußballkreis Hagen hat Stellungnahmen der Vereine angefordert und wird den Fall ans Sportgericht weiterleiten. Michael van Osten, Jugendvorsitzender im Kreis, betont, dass Schlägereien die Ausnahmen seien, gibt aber gleichzeitig zu, dass Beleidigungen und Respektlosigkeiten auf den Sportplätzen ein großes Problem sind.

Generell nimmt die Zahl von Gewalttaten und Spielabbrüchen im Amateurfußball seit Jahren zu. Deshalb gibt es auch weniger Schiedsrichter, die Spiele leiten wollen.