"Normale Dinge auf dem Sportplatz sind heutzutage, dass Spieler Spieler anspucken oder dass es einen Faustschlag gibt," sagt der Hagener Sportrichter Peter Mann. "Mich schockt nichts, da bin ich ganz ehrlich." Mann ist als Sportrichter zum Beispiel derjenige, der nach Spielabbrüchen die Strafen verhängt.
Lebenslange Sperren abgeschafft
Zum Beispiel nach einem Spielabbruch müssen beteiligte Spieler vors Sportgericht.
Die Sportrichter des Fußballkreises Hagen/Ennepe-Ruhr blicken mit Sorge auf zunehmende Eskalationen bei Amateurspielen. Der Umgang auf den Sportplätzen werde immer härter, die Hemmschwelle für Gewalt zudem immer niedriger.
Die längste Sperre für gewaltbereite Amateurfußballer beträgt in Westfalen acht Jahre – lebenslange Sperren wurden abgeschafft.
Dass es auf den Sportplätzen immer härter zugeht, sei auch ein Grund für den Schiedsrichtermangel im Amateursport, sagt Mann. Denn auch Schiedsrichter werden attackiert.
Ein "absolutes No-Go", sagt Sportrichter Mann. "Das ist der wichtigste Mann auf dem Platz. Den brauchen wir!"
Magnus Fischer ist einer dieser Schiedsrichter in Hagen. Er könne alle Kollegen verstehen, die den Schiedsrichter-Job wegen Ausschreitungen der Spieler aufgeben, sagt er. Er selbst wurde aber noch nicht von Spielern bedroht.
Provokationen und unberechtigte Kritik am häufigsten
Auch Beleidigungen oder Anfeindungen seien in seinem Umfeld selten. Er sei eher mit Provokationen und unberechtigter Kritik konfrontiert.
Das sei für ihn aber kein Grund, kein Schiedsrichter mehr zu sein: "Mein Hobby ist mir noch nicht madig gemacht worden!"