Reporter Stefan Göke zur Solidaritäts-Veranstaltung für Israel in Essen
Aktuelle Stunde. 12.11.2023. UT. Verfügbar bis 12.11.2025. WDR.
Essen setzt eindruckvolles Zeichen für Solidarität mit Israel
Stand: 12.11.2023, 21:24 Uhr
In Essen sind mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen. Vor der Alten Synagoge haben sie unter anderem ein Meer aus brennenden Kerzen aufgestellt.
Der Platz und die Straßen vor der Alten Synagoge in der Essener Innenstadt waren am Sonntagabend voller Menschen. Rund 4.500 waren gekommen, um ihre Solidarität mit Israel auszudrücken. Zu der Kundgebung hatte ein breites Bündnis aufgerufen, zu dem neben der Stadt Gewerkschaften, christliche Kirchen, islamische Gemeinden und auch die jüdische Kultusgemeinde gehören.
Starkes Zeichen der Solidarität

Tausende Menschen vor der Alten Synagoge in Essen
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen machte in seiner Rede klar, dass Antisemitismus und Rassismus keinen Platz auf den Straßen von Essen haben dürfen. Damit spielte er unter anderem auf eine Demonstration am vorletzten Freitag an. Da hatte es eine islamistische Demo in Essen gegeben, die vorgeblich "Pro-Palästinensisch" sein sollte. Die Polizei spricht mittlerweile davon, dass dieses Motto möglicherweise nur vorgeschoben gewesen sei.
Solche Demonstrationen müsse man in einer liberalen Demokratie aushalten, so Kufen vor der Alten Synagoge. Aber: Man könne auch selber auf die Straßen gehen und eintreten für eben diese Demokratie und ein klares Zeichen setzen, dass solches Gedankengut nicht zu Essen gehöre.
Lauter Beifall für Rednerinnen und Redner
Für diese Worte erntete Thomas Kufen lauten Beifall - genauso wie die anderen Rednerinnen und Redner. Unter ihnen war auch der Vorsitzende der jüdischen Kultus-Gemeinde Essen, Schalwa Chemsuraschwili. Er sprach unter anderem über die veränderte Situation der Jüdinnen und Juden in Deutschland nach den terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel vor einem Monat.
Betont wurde immer wieder das Motto "Nie wieder". Marion Greve, die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises in Essen sagte: "Das Engagement gegen Antisemitismus gehört zum Kern unseres heutigen Deutschlands. Das gilt für hier Geborene wie für Zugewanderte oder Geflüchtete. Deutschland ist ohne diesen Kern des Engagements gegen Antisemitismus nicht zu haben."
Meer aus Kerzen auf den Stufen zur Alten Synagoge

Ein Lichtermeer vor der Alten Synagoge
Zum Abschluss der Kundgebung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal ein starkes Zeichen gesetzt: Alle Kerzen und Teelichter sind auf die Stufen zur Alten Synagoge gestellt worden und haben zusammen ein Meer aus Lichtern ergeben.
Über dieses Thema haben wir am 12.11.2023 auch in den Nachrichten auf WDR2 und im WDR Fernsehen berichtet.