Weiter Probleme durch Elodea auf Essener Baldeneysee
Stand: 30.07.2024, 12:13 Uhr
Auf dem Essener Baldeneysee macht die Wasserpest Elodea Sportlern immer noch das Leben schwer. Mehrere Segelwettbewerbe könnten ausfallen.
Von Johannes Hoppe
Ein riesiger, grüner Teppich schwimmt auf dem Baldeneysee. Frank Rohling segelt hier schon seit Jahren. Die Plage kennt er eigentlich schon aus der Vergangenheit. So schlimm wie in diesem Jahr sei es aber lange nicht mehr gewesen. Zuletzt sei er rausgefahren und nur mit Mühe zur Mitte des Sees gekommen.
Segler Frank Rohling ist genervt von der "Wasserpest" Elodea
Rohling fordert, dass die Pflanze Elodea öfter gemäht wird und dass damit auch früher im Jahr begonnen wird. Das ist aktuell allerdings schwierig, eines der beiden Mähboote ist kaputt wegen eines Motorschadens.
Schwierige Mäh-Situation
Die "Nimmersatt" ist das größere der beiden Mähboote in Essen. Die Stadt wartet seit Monaten auf ein Ersatzteil. Wenn das Boot nicht bald repariert wird, sei unter anderem die traditionelle Essener Segelwoche auf dem Baldeneysee gefährdet, sagt Frank Rohling.
Das bestätigt auch ein Sprecher des Vereins IG Baldeney. Der vertritt die Interessen aller gut 7.500 Wassersportler rund um den Baldeneysee. Der Verein sagt, er sei von der riesigen Menge Elodea in diesem Jahr überrascht worden.
Auslaufen für Segelboote ist aktuell kaum möglich
Den Ärger von Frank Rohling kann er verstehen: der Segelclub liegt an einer Biegung am Südufer des Sees. Weil da viel Schlamm und das Wasser niedrig sei, seien er und die anderen Segler dort besonders hart betroffen.
Knapp ein Drittel Wasserpest auf dem See
Aber auch für die Ruderer sei es zunehmend schwierig auf dem See unterwegs zu sein. Der riesige, grüne Teppich schwimmt inzwischen auf gut 30 Prozent der Seefläche, heißt es von der Stadt Essen. Dass die Mäharbeiten am Südufer früher starten sei laut einer Stadtsprecherin nicht möglich.
Hätten die Arbeiten früher begonnen, hätten in jedem Fall die Deutschen Jugendmeisterschaften im Rudern und die Westdeutsche Meisterschaft im Kanu nicht stattfinden können. Die abgemähte Elodea hätte die Strecke dann unbefahrbar gemacht, so die Sprecherin.
Zweites Mähboot läuft auf Hochtouren
Das Verfahren mit der IG Baldeney abgestimmt worden. Zumindest kann das zweite, kleinere Mähboot jetzt doppelt so schnell arbeiten. Seit Kurzem nimmt eine Schute, ein kleines Lastenboot die Mähabfälle direkt auf. Das spart Wegzeit für den Abstransport.
Noch sehe es aus, als könnte alles wie geplant stattfinden, so der Sprecher der IG Baldeney. Dafür seien aber weitere Kraftanstrengungen notwendig. Stadt Essen und Ruhrverband versichern, im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin alles tun, damit der Wassersport auf dem Baldeneysee über den Sommer nicht zum Erliegen kommt.
Über das Thema berichten wir auch im WDR-Hörfunk am 30.07.2024.
Unsere Quellen:
- Segler Frank Rohling
- IG Baldeney
- Stadt Essen
- Ruhrverband