Duisburg übt den Ernstfall: Hochwasserschutzübung am Marientor
Stand: 04.11.2024, 18:39 Uhr
Das Marientor, das Sperrtor, das die Duisburger Innenstadt bei einem Rheinhochwasser vor der Überflutung schützen soll, ist fast 100 Jahre alt. Deshalb haben die Wirtschaftsbetriebe am Montag das Einziehen einer zweiten Verteidigungslinie geübt.
Von Jessika Westen
13 so genannte Dammbalken können in das Marientor eingesetzt werden. Jeder einzelne wiegt über 8 Tonnen und ist etwa 16 Meter breit. Mit einem Kran müssen sie in die Öffnung abgelassen werden. Das ist Millimeter- beziehungsweise Zentimeterarbeit. "Wir haben 8 Zentimeter Luft, rechts und links, das ist schon ziemlich knapp", sagt Dirk Knüttel von den Duisburger Wirtschaftsbetrieben. Während ein Dämmbalken am Kran hängt, muss er ihn mit einem Seil in die richtige Position ziehen.
Hochwasserschutz bis zu einem Rheinpegel von 13 Metern
Wenn alle 13 Dämmbalken übereinander in das Tor eingesetzt wurden, schützen sie die Innenstadt bis zu einem Rheinpegel von 13 Metern. Beim letzten großen Hochwasser 1995 in Duisburg lag der Pegel bei 11,66 Metern.
Die Dämmbalken sollen nur im Notfall eingesetzt werden. Das Marientor, das eigentliche Sperrtor zwischen dem Rhein und dem Duisburger Innenhafen, ist fast 100 Jahre alt. Es wurde 1928 fertiggestellt, wird regelmäßig gewartet und repariert, aber im Jahr 2013 klemmte es.
Das Einsetzen der Dämmbalken ist Zentimeter-Arbeit.
Die Dammbalken sind also eine weitere Absicherung. "Wir haben das Marientor in diesem Jahr schon dreimal geschlossen, so dass man schon sagen kann, dass der Rheinhochwasserschutz immer wichtiger wird", sagt Norbert Lorenz, Geschäftsbereichsleiter Kanalbau bei den Duisburger Wirtschaftsbetrieben. Ein Rheinhochwasser in Süddeutschland reiche, damit auch der Pegelstand in Duisburg bedrohlich ansteige.
Bezirksregierung bewilligt Fördergelder für Sanierung
Bei der Übung am Montag verläuft alles reibungslos. Demnächst soll auch das alte Marientor aufwendig saniert werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat dafür gerade erst Fördergelder in Höhe von 20 Millionen Euro bewilligt.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Über dieses Thema berichtet der WDR am 04.11.2024 auch im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg.