Extreme Hitze: Wie Ehrenamtliche Obdachlosen in Dortmund helfen
Lokalzeit aus Dortmund. 12.08.2024. 02:51 Min.. Verfügbar bis 12.08.2026. WDR. Von Martin Wilger.
Extreme Hitze: Wie Ehrenamtliche Obdachlosen in Dortmund helfen
Stand: 13.08.2024, 06:00 Uhr
Bei Minusgraden denkt man oft an Odachlose und wie man ihnen helfen kann. Doch extreme Hitze kann ähnlich gefährlich für sie sein.
Lutz Rutkowski und Tim Hadedorn von der Dortmunder Obdachlosenhilfe "Bodo" sind an diesen heißen Tagen schon vormittags unterwegs. Den Wagen vollgepackt mit allem, was Hitze und Sonne erträglicher macht. Wasser, Sonnencreme, sogar Sonnenkappen haben sie dabei.
Für Teile NRWs sind am Dienstag extreme Temperaturen angesagt. Auf den großen Plätzen der Innenstadt erwärmen sich die Pflastersteine auf mehr als 50 Grad. Wer hier unterwegs ist wird von oben und unten gefühlt richtig gegrillt.
Lutz Rutkowski und Tim Hagedorn von Bodo sind mit ihren beladenen Wagen unterwegs in Dortmund.
Mitten in der Innenstadt treffen die ehrenamtlichen Helfer von Bodo auf Maurice Costa. Seit drei Jahren lebt er auf der Straße. Die heißen Tage machen ihm sichtlich zu schaffen. "Nachts wird es zwar mittlerweile angenehm kühl, aber tagsüber ist es krass", erzählt er uns. "Da fühlst du dich wie ein gekochtes Ei, kannst kaum ein paar Meter gehen, weil du total ausgetrocknet bist!"
Bodo bringt Wasser, Brötchen und Sonnenschutz
Maurice Costa ist froh über die Unterstützung an den heißen Tagen.
Genau um in solchen Fällen zu helfen, sind Lutz Rutkowski und Tim Hadedorn von Bodo in der Dortmunder Innenstadt unterwegs. Maurice Costa bekommt Wasser, außerdem ein Salamibrötchen, Tee und Sonnencreme. Dazu gibt es noch eine Kappe, damit er sich keinen Sonnenstich holt.
Kurze Zeit später treffen die zwei Ehrenamtlichen auf einen Mann, der die Bodo-Hefte in der Stadt verkauft. Völlig verschwitzt ist er dankbar für die Flasche Wasser, die er bekommt. "Ich bin ja den ganzen Tag mit den Zeitungen unterwegs, und bei der Hitze befürchte ich, dass niemand kommt um eine zu kaufen", sagt er.
Heißer Sommer ist für Obdachlose noch schlimmer als kalter Winter
Immer wieder machen die beiden Helfer Halt, um den Obdachlosen zumindest ein Wasser zu geben. Für die meisten ist so ein heißer Tag schwer zu ertragen. Selbst im Schatten ist es noch sehr warm.
Lutz Rutkowski ist davon überzeugt, dass ein heißer Sommer die Menschen noch mehr beansprucht, als ein kalter Winter. "Gegen die Kälte kann man sich besser schützen, mit einem Schlafsack und viel Kleidung ist das auszuhalten, auch Minusgrade. Gegen die Hitze können sich die Menschen viel schlechter schützen. Da geht nur viel trinken, im Schatten aufhalten, gerade im städtischen Raum heizt sich ja alles extrem auf", beschreibt er die Situation der Menschen ohne Wohnung.
Ende der Hitzewelle in Sicht
Glücklicherweise ist absehbar, dass es mit dem extrem heißen Wetter in den kommenden Tagen zu Ende geht. Lutz Rutkowski und Tim Hadedorn sind darüber auch ganz froh, zum einen für die Obdachlosen, aber auch für sich selbst. Denn ihr Job ist bei diesen Temperaturen ebenfalls ziemlich hart.
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