Verzweifelte Dortmunder: 17.000 Euro Stromnachzahlung

Stand: 11.01.2023, 08:40 Uhr

Ein Dortmunder Ehepaar hat eine Stromnachzahlung von 17.000 Euro erhalten. Wie ist diese ungeheure Summe zustande gekommen? Könnte es etwas mit dem Wechsel des Stromzählers zu tun haben?

100.000 Kilowattstunden soll das Ehepaar innerhalb eines Jahres verbraucht haben – so steht es in der Jahresabrechnung seines Stromanbieters DEW 21. Die Dortmunder sind sich sicher, dass ein Fehler vorliegen muss. Doch Anrufe beim DEW-Kundenservice konnten noch keine Antworten liefern. Dutzende Male hätten sie angerufen und immer wieder andere Menschen dran gehabt.

Ratenplan: 700 Euro monatlich

Die zweiköpfige Familie heizt mit Nachtspeicheröfen, die viel Strom verbrauchen. Doch sie hatte nicht mehr geheizt und nun soll sie sechsmal so viel verbraucht haben wie in den Vorjahren.

Während das Ehepaar immer noch versucht zu analysieren, wie diese Summe zustande gekommen ist, hat die DEW 21 bereits einen Ratenplan erstellt: 700 Euro monatlich sollen die Dortmunder zahlen. Wenn die Raten nicht beglichen werden, droht das Unternehmen damit, den Strom abzustellen.

Das Paar zahlte zunächst also, um eine Sperre zu vermeiden. Inzwischen haben sie einen Anwalt eingeschaltet. Der ist sicher, dass seine Mandanten keine knapp 100.000 Kilowattstunden in einem Jahr verbraucht haben können.

Fehler bei Wechsel des Stromzählers?

Stromzähler-Ansicht von vorne

Führte der Stromzählerwechsel zum Fehler?

Mittlerweile haben die Dortmunder die Vermutung, dass beim Wechsel des Stromzählers vor anderthalb Jahren ein Fehler passiert sein könnte. Die DEW sagt dazu: "In dem Zeitraum vor dem Wechsel der Stromzähler liegen uns (...) lediglich die Ablesungen der Zählerstände durch den Kunden vor. Ob es hier eventuell (...) zu Fehlern (...) gekommen ist und der in unserer Jahresrechnung (…) abgerechnete Verbrauch bereits teilweise in den Vorjahren angefallen ist, können wir nicht beurteilen. Erst beim Zählerwechsel konnten unsere Mitarbeiter die Zählerstände persönlich ablesen, wodurch dann der hohe Zählerstand aufgefallen ist."

DEW 21 will Fall nochmal prüfen

Einen Fehler am Zähler schließt die DEW aus – will den gesamten Fall allerdings noch einmal prüfen. Sollten die Forderungen bestehen bleiben, will Familie Schneider dagegen klagen und einen Gutachter hinzuholen. Die Raten werden sie ab kommendem Monat nicht mehr zahlen.

Über diesen Fall berichteten wir in der Lokalzeit aus Dortmund am 10.01.2023.