Animal hoarding - Tierheim Wipperfürth schlägt Alarm

Stand: 23.03.2023, 14:42 Uhr

Das Tierheim muss sich um 36 Katzen auf einmal kümmern. Von einem sogenannten Animal Hoarder: Viel zu viele Tiere, oft auf engstem Raum, häufig vernachlässigt. Die Fälle häufen sich.

Erst Anfang März musste das Veterinäramt im Kreis Oberberg 24 Katzen und zwei Hunde aus einer verwahrlosten Wohnung befreien. In einem anderen Fall waren es 120 Ratten. Das Tierheim in Wipperfürth hat jetzt Katzen aus der Haltung eines zwanghaften Tiersammlers aufgenommen. Es sind 36 Stück, aber es werden in den nächsten Wochen wohl noch einige mehr, denn viele Tiere sind trächtig. Der erste Wurf ist jetzt schon da.

Zu viele Tiere auf einmal für das Tierheim

Eingeschüchterte Katze

Oft verwahrlost: Tiere von Animal Hoardern

Sechs kleine Kätzchen sind erst vor wenigen Tage im Tierheim auf die Welt gekommen. Die Mutterkatze war hochträchtig, als sie hier ankam. Das Problem: Schon mit 40 Katzen ist das Tierheim eigentlich voll. Diese Zahl ist jetzt bereits überschritten. Und es werden wohl noch viel mehr Katzen. Von den 36 Katzen aus dem Animal Hoarding-Haushalt ist etwa die Hälfte weiblich.

Alle Tiere, auch die Kater, waren unkastriert - alle waren ungeimpft. Bei einigen Katzen wurde festgestellt, dass sie trächtig sind. Das Tierheim rechnet also mit vielen weiteren Kätzchen. Dabei hatten diese Tiere noch Glück - insgesamt sind sie in einem einigermaßen guten Zustand aus dem Tiersammler-Haushalt befreit worden.

Psychische Erkrankung der Halter

"Sie sind wie Messies – nur sie sammeln keinen Müll, sondern Tiere" Carolin Dreiner, Tierheim Wipperfürth
Carolin Dreiner vom Tierheim Wipperfürth

Carolin Dreiner vom Tierheim Wipperfürth

Carolin Dreiner vom Tierheim Wipperfürth hat die Erfahrung gemacht, dass die Tierliebe der Animal Hoarder - der Tiersammler - krankhaft sein und in eine ungesunde Richtung gehen kann. Die Tierheime seinen auch nicht gefeit davor, dass ihre Tiere schon mal bei den zwanghaften Tiersammlern gelandet sind. "Man sieht es ihnen ja nicht an" , so Greiner. Dabei achten die Tierheime genau darauf, an wen sie ihre Tiere vermitteln.

Tiere brauchen Pflege und kosten Geld

Die Erstversorgung der Katzen aus dem Animal-Hoarding übernimmt das Veterinäramt - alle weiteren Kosten, auch die Kastration, etwa 50 Euro pro Tier, müssen Heime und Tierschutzvereine selbst bezahlen. Die Tierheime sind ständig am Limit, vor allem, wenn so viele Tiere auf einmal kommen. Doch auch Tierhalter müssen sich auf Arbeit und Kosten einstellen.

Ein neues Zuhause - nicht immer einfach zu finden

Farbratte

Einige Tiere sind nur schwer vermittelbar

Im Fall der 36 Katzen aus dem Animal Hoarding Haushalt stehen die Vermittlungschancen sehr gut. Es sind fast nur edle Rassetiere. Sie sind zum Glück in einem überraschend guten Gesundheitszustand, nur etwas scheu, aber sehr lieb. Und kleine Kätzchen, wie der jüngste Wurf, sind sowieso immer sehr gefragt und finden meist schnell ein neues Zuhause.
Weitaus schwieriger wird die Vermittlung der 120 Ratten, die ebenfalls aus einem Animal Hoarding Haushalt gerettet wurden.

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