Seit langem ist wieder ein Tag mit sommerlichen Temperaturen. Viele Menschen sind deswegen heute im Park in Spich, ein Stadtteil von Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis, unterwegs. Große, frisch gemähte Wiesen, alte Eichen, die Schatten spenden, mehrere Teiche, befestigte Wege und Wildblumenstreifen.
Idylle nahe der Heide
"Für uns ist dieser Park eine Idylle", sagt das Ehepaar Schröter aus Spich. Sie sitzen auf einer Parkbank im Schatten und beobachten die vorbeigehenden Spaziergänger, Eltern mit Kinderwagen und Hundebesitzer. Doch in der Idylle des sorgsam gepflegten Parks fallen besonders die aufgewühlten Stellen neben den Wegen auf. "Das waren Wildschweine", erzählt Frau Schröter.
Unter einer Eiche sind die Spuren leicht zu erkennen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, Fahrzeuge wären über den ansonsten so akkuraten Rasen gefahren. Doch die Parkbesucher an diesem Tag sind sich einig: Hier haben Wildschweine aus der angrenzenden Wahner Heide die Erde nach Essen durchpflügt. Und es wird immer mehr.
Begegnungen mit mehreren Tieren
Das Ehepaar Schröter fürchtet sich nicht vor einer Begegnung mit den großen Tieren, sie seien nur tagsüber im Park. "Aber abends sind hier auch Hundebesitzer unterwegs. Das kann dann schon gefährlich werden", meinen sie. Am besten solle die Stadt etwas gegen die Wildschweine tun, bevor etwas Ernstes passiert.
Eine Frau erzählte, sie und ihr Hund seien von einem Schwein massiv attackiert worden. Ein Jugendlicher berichtete von vier Tieren, vor denen er geflüchtet sei. Verletzt wurde niemand. Sie warnen dennoch davor bei Dunkelheit in den Park und den angrenzenden Wald zu gehen.
Jäger informiert
Das Ordnungsamt der Stadt Troisdorf habe bereits Kontakt mit dem zuständigen Jäger aufgenommen. Der könne aber nichts machen, weil es zu gefährlich sei, im Wohngebiet zu schießen. Außerdem sei die Stadt in Kontakt mit dem Rhein-Sieg-Kreis.
Patrick Fischer ist an diesem wie an jedem Tag mit seiner Hündin Bella im Park. Er schätzt die Situation anders ein: "Wildschweine hat es hier schon immer gegeben, da müssen wir nicht in Panik verfallen." Dazu rät auch der Tierschutzverband Peta. Wenn man einem Wildschwein begegnet, soll man sich ruhig verhalten und langsam zurückziehen. Sollte man doch attackiert werden, hilft das Gegenteil: In die Hände klatschen und sich groß machen.