"Die Schildkröte war im Flugzeug herrenlos unterwegs und wurde nach der Landung an die Zöllnerinnen und Zöllner übergeben“, berichtet der Zoll aus Duisburg.
Tier ist im Terrazoo in Quarantäne
Die Schildkröte wurde nach einer Erstversorgung an den Terrazoo in Rheinberg übergeben. Die Experten dort bestimmten dann auch, dass es sich bei dem Tier um ein Exemplar der Maurischen Landschildkröte handelt.
"Der Schildkröte geht es sehr gut. Sie wird bei uns im Zoo noch zwei Wochen in Quarantäne bleiben", so Justine Ocampo vom Terrazoo Rheinberg. "Es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass das Tier unbeobachtet und von ganz alleine ins Fluguzeug spaziert ist. Ein Flughafen und sein Umfeld sind nicht das Habitat dieser Tiere."
Tier wurde wahrscheinlich geschmuggelt
Die Ein- und Ausfuhr kann auf Grund der Bedrohung ihrer Population nur mit artenschutzrechtlichen Dokumenten erfolgen. Vermutlich gab es diese Bescheinigung nicht, denn ein Besitzer konnte unter den Passagieren nicht ermittelt werden.
Bei der Mitnahme von artengeschützten Tieren, Pflanzen oder daraus hergestellten Gegenständen droht nicht nur die Beschlagnahmung, sondern auch eine Geldstrafe.
Maurische Landschildkröte lebt in Nordafrika
Die Maurische Landschildkröte bringt es auf eine Panzerlänge von bis zu 35 Zentimetern und kann ein Gewicht von mehr als fünf Kilogramm erreichen. Damit gehört sie zu den kleinen bis mittelgroßen Schildkröten. Sie hat eine Lebenserwartung von 60 bis 80 Jahren.
Die Tiere leben vor allem in Nordafrika sowie in Teilen von Südeuropa und Asien. Die Maurische Landschildkröte ist ein Pflanzenfresser. In vielen ihrer Heimatländer ist sie in ihrer Art bedroht und nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen daher streng geschützt.
Über dieses Thema berichten wir heute Abend um 19:30 Uhr in der WDR Lokalzeit Duisburg.
