Wärmepumpe - Wunderwaffe bei der Energiewende?

Stand: 29.03.2023, 15:30 Uhr

Die wenigsten Verbraucher wissen etwas über Wärmepumpen. Doch sie sind umweltfreundlich und effizient und helfen damit bei der Energiewende genauso wie im Kampf gegen die Erderwärmung.

Die Wärmepumpe gilt nicht erst seit dem Ukrainekrieg und dem damit verbundenen Gasmangel als eine der Heizungstechnologien der Zukunft. Elektrisch betrieben erzeugen diese sogenannten Kraftwärmemaschinen hocheffizient Wärmeenergie aus Temperaturdifferenzen.

Darum plant die Bundesregierung auch bis 2030 den Einbau von sechs Millionen Wärmepumpen. Außerdem könnte das neue Gesetz, nachdem der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab 2024 nicht mehr erlaubt sein wird, für einen Boom bei Wärmepumpen sorgen.

Ausgereifte Technologie, wartungsarm, effizient, umweltfreundlich

Allerdings haben viele Verbraucher auch jede Menge Fragen zu dieser Heizmethode: Wie funktioniert eine Wärmepumpe überhaupt und kann ich damit mein Haus genauso gut heizen wie mit Gas oder Öl?

Wasser-Wasser Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe besticht durch ihre relativ günstige Anschaffung und funktioniert als ausgereifte Technologie. Außerdem gilt sie als wartungsarm, sehr effizient und umweltfreundlich.

Der umgekehrte Kühlschrank - So funktioniert eine Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe funktioniert sozusagen umgekehrt wie ein Kühlschrank. Mittels Verdampfen, Verdichten, Verflüssigen und Entspannen eines Kältemittels wird aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärmeenergie gewonnen und auf das Heizsystem übertragen.

Luft-Wasser Wärmepumpe

Diese Prozesse finden fortwährend in einem geschlossenen Kreislauf statt. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Beispiel saugt ein Ventilator die Umgebungsluft an und gibt sie an einen Wärmetauscher. Der wird von einem Kältemittel durchflossen. Durch die Umgebungsluft erwärmt wird das Kältemittel dampfförmig. Durch einen Verdichter wird der Dampf komprimiert, dadurch erhöht sich die Temperatur des Kältemitteldampfs. Um den Kreislauf zu schließen wird das Kältemittel zuerst verflüssigt und schließlich entspannt.

Wärmepumpen können überall heizen

Wärmepumpen sind nicht nur für den Neubau geeignet, auch Altbauten können darauf umgerüstet werden. Grundsätzlich gilt, jedes Haus braucht eine individuell berechnete Wärmepumpe. Dabei geht es unter anderem auch um die Art der Wärmepumpe. Die Entscheidung zwischen Luft-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder Erdwärmepumpe hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab.

Bis zu 40 Prozent Förderung für die Wärmepumpe

Sole-Wasser Wärmepumpe

Der Staat unterstützt mit Fördergeldern die Anschaffung einer Wärmepumpe und möchte so die Verbraucher motivieren, ihre alte Heizung auszuwechseln. Wärmepumpen erhalten die höchsten Förderungen, da sie den CO2-Ausstoß maximal senken. Für den Austausch gibt es einen Förderbetrag von bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten.

Sole-Wasser Wärmepumpe

Dabei werden nicht nur die Installations- und Inbetriebnahmekosten bezuschusst. Auch die Maßnahmen drumherum, wie z.B. die Entsorgung des alten Öltanks, der Austausch von Heizkörpern und der Einbau von Fußbodenheizungen werden berücksichtigt.

Giftiges Kältemittel in Wärmepumpen gefährdet Energiewende

Es gibt drei Arten von Wärmepumpen. Sie beziehen ihre Energie aus der Erde, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft. Die gewonnene Wärme geben sie an das Haus in Form von Heizenergie ab. Um diesen Kreislauf aufrecht zu halten, arbeiten alle Wärmepumpen mit Kältemitteln. Das Problem: Die meisten Kältemittel enthalten künstliche Gase der Stoffgruppe Polyfluoralkysubstanzen, PFAS.

Diese sogenannten F-Gase sind giftig, vor allem in der Produktion und bei der Entsorgung. Darum möchte die Europäische Union diese Gase in Zukunft auch komplett verbieten. Es gibt auch schon viele Wärmepumpen, die mit anderen Kältemitteln arbeiten. Zum Beispiel Propangas. Es ist umweltfreundlich und unbegrenzt verfügbar.

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