Seit Ende 2023 sorgt "Cockpit" für Ärger bei Fahrlehrern in der Städteregion Aachen. "Cockpit" ist die neue Buchungssoftware vom TÜV Rheinland, über die Termine für die Führerscheinprüfung vergeben werden.
Terminvergabe stresst Fahrschulen
Dabei würden aber vor allem nur diejenigen belohnt, die besonders schnell bei der Buchung seien, alle anderen müssen warten, beschweren sich Fahrschulen. Denn es gebe nicht genug verfügbare Prüfungstermine. Um nicht endlos zu warten, nehmen manche Fahrschüler darum den erstbesten Termin für die Fahrprüfung und fallen dann durch, weil sie nicht genug Fahrstunden und damit Fahrpraxis hatten.
Der TÜV hat Vorwürfe von Fahrlehrern aus der Aachener Region am Dienstag zurückgewiesen. Alle Fahrschulen verfügten über ein festes Zeit-Kontingent, das zeitnahe Prüftermine ermöglicht, sagte ein TÜV-Sprecher. Außerdem bestünde die Möglichkeit zum Beispiel durch Krankheit freigewordene Termine kurzfristig nachzubesetzen.
Ob die Durchfallquoten bei Fahrprüfungen in der Region wirklich steigen, ist nicht sicher, sagt das Straßenverkehrsamt der Städteregion. Das kontrolliert die Qualität der Ausbildung, wartet aber noch auf die Rückmeldungen zu den Durchfallquoten vom TÜV seit 2022.
Kaum Verbesserungen an Software "Cockpit"
Die Fahrschulen in der Region reichen schon seit Monaten Verbesserungsvorschläge für "Cockpit" ein, davon wurde aber nur ein Bruchteil wirklich umgesetzt, sagt Fahrlehrer Sebastian von Helden: "Eine lächerlich kleine Anzahl von Verbesserungsmaßnahmen am System, die bei Weitem nicht das erfüllen, was man hier schon hatte oder was man daraus machen könnte."
Die Fahrlehrer vermuten, dass sich der TÜV abschottet, auch mit der neuen Software, weil er das eigentliche Problem nicht lösen könne: Er habe zu wenig Prüfer.
Unsere Quellen:
- TÜV Rheinland
- Straßenverkehrsamt Städteregion Aachen
- Fahrschule "von Helden"
