Gelbe Website auf einem Laptop namens "Kardinal-O-Mat"

Kardinal-O-Mat - Wen würdest du zum Papst wählen?

Stand: 27.04.2025, 06:00 Uhr

Wer soll nächster Papst werden? Kardinal-O-Maten im Netz helfen dir bei der Favoriten-Suche! Ein Konklave-Spaß für alle.

Der Anlass ist ernst: Am Ostermontag ist Papst Franziskus gestorben. Die römisch-katholische Kirche braucht einen Nachfolger.

Bestimmt wird dieser durch ein Konklave - einer Papstwahl in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Allerdings sind dort nur Kardinäle zugelassen. Eine Wahl durch das Kirchenvolk ist nicht vorgesehen.

Das holen jetzt - mit einem Augenzwinkern - zwei Tools im Internet nach. Sie nennen sich jeweils "Kardinal-O-Mat" und bieten Wahlhilfe fürs eigene Konklave: mit ein paar Klicks zum Wunsch-Papst!

Wie funktioniert das?

Vorbild dafür ist der "Wahl-O-Mat", der sich inzwischen bei Landtags- und Bundestagswahlen zur Meinungsbildung etabliert hat. Nach dem gleichen Prinzip können beim Kardinal-O-Mat eigene Überzeugungen mit den Haltungen verschiedener Kardinäle abgeglichen werden.

Eine Gruppe von Kardinälen in roten Umhängen betritt einen Raum der Sixtinischen Kapelle

Die Kardinäle versammeln sich zur Papstwahl.

Die Nutzer können einer These zustimmen, sie ablehnen, überspringen oder sich neutral dazu verhalten - wie zum Beispiel zur Aussage "Geschiedene und Wiederverheiratete sollten in Einzelfällen zur Kommunion zugelassen werden". Zum Schluss wird die eigene Haltung mit den Positionen der Kardinäle abgeglichen - und nach Grad der Übereinstimmung aufgeschlüsselt.

Wer steckt dahinter?

Die Idee dazu hatten unabhängig voneinander ein Student aus der Schweiz und ein Webentwickler aus Niedersachsen.

  • Luca Naudszus aus Zürich hat die Seite kardinalomat.de programmiert. Bereits während der Krankheit von Papst Franziskus habe er sich die Domain gesichert und mit der Umsetzung begonnen, sagte der 26-Jährige auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Als jungen Katholiken interessiere es ihn, wer als "papabili" - also als Papstanwärter - gehandelt werde. Deshalb habe er nach Infos zu den Kardinälen gesucht.
  • Tim Kneisel aus Braunschweig registrierte die Seite kardinal-o-mat.de. Das berichtet das Portal "Kirche und Leben". Er sagte dem Medium aus Münster auf Anfrage, sein Kardinal-O-Mat sei ein "kleiner Gag" für Freunde gewesen. Er selbst sei Atheist und habe "von keinem einzigen dieser Kardinäle" vorher je gehört. Das Portal "katholisch.de" schreibt, er habe die Seite am Todestag des Papstes innerhalb von vier Stunden "zusammengebastelt".

Von wem werden die Kardinäle eingeschätzt?

Beide Anwendungen nutzen als Informationsquelle die Internetseite "College of Cardinals Report". Sie geht auf eine Initiative der konservativen US-Verlagsgesellschaft Sophia Institute Press zurück, die dem Pontifikat von Franziskus kritisch gegenüber steht - nicht nur, wenn es um eine Öffnung der Kirche gegenüber sexuellen Minderheiten geht.

Die Seite bündelt Informationen zum aktuellen Kardinalskollegium, sortierbar etwa nach Alter oder Herkunft. Auffällig ist, für welche Themen die Seite die Haltung verschiedener Kardinäle vergleicht. Dazu gehören unter anderem: Frauendiakonat, Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, Zölibat, Klimawandel und "Pillenverbot". Auch das deutsche Reformprojekt "Synodaler Weg" ist dabei. Der Umgang mit sexualisierter Gewalt hingegen fehlt beispielsweise.

Wie unterscheiden sich die Kardinal-O-Mat-Tools?

Kardinalomat.de vergleicht mehr Kandidaten. Naudszus sagt, er habe viele der Fakten auf der Seite an anderer Stelle überprüft. "Aber natürlich merkt man, dass die Seite aus der traditionalistischen Ecke kommt." Er hat in seinem Kardinal-O-Mat zwei Themen noch ergänzt: Kirchenschließungen und Impfempfehlungen während der Corona-Pandemie sowie den Dialog mit dem Islam.

Die Macher des "College of Cardinals Report" nennen auf Basis ihrer Kriterien 22 - vornehmlich konservative - Kandidaten für das Papstamt. Während kardinal-o-mat.de es genau bei diesen Papabili belässt, hat Naudszus für seine Anwendung weiter recherchiert. "Deren Auswahl der Kardinäle ist problematisch." Er hat deshalb noch etwa zwei Dutzend andere Kardinäle ergänzt. Weitere sollen noch dazu kommen.

Wie ordenen die Macher ihre Tools ein?

Beide Macher sehen ihre Kardinal-O-Maten mit Humor. Kneisel stellt seiner Anwendung folgenden Hinweis voran: "Der Kardinal-O-Mat ist keine Wahlempfehlung. Die Chancen stehen ohnehin nicht sehr gut, dass Sie wahlberechtigt sind." Und Naudszus schreibt zu Beginn: "Der Kardinal-O-Mat ist zwar keine Wahlempfehlung, aber empfiehl ihn gerne allen Kardinälen, die Du kennst ;)".

Wann beginnt die Wahl des neuen Papstes?

WDR Studios NRW 27.04.2025 00:44 Min. Verfügbar bis 27.04.2027 WDR Online


Wie läuft das tatsächliche Konklave in Rom ab?

Das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wird von den wahlberechtigten Kardinälen im Konklave bestimmt. Diese Zusammenkunft im Vatikan findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Das Konklave beginnt 15 bis 20 Tage nach dem Tod des Papstes, also im aktuellen Fall zwischen dem 5. und 10. Mai.

Unsere Quellen:

Kommentare zum Thema

17 Kommentare

  • 17 Päpstin 28.04.2025, 22:10 Uhr

    TRUMP

  • 16 Christian 28.04.2025, 21:48 Uhr

    Ich wünsche mir einen Papst der den Weg von Franziskus weiter geht und die Missbräuche in der Kirche konsequent aufklärt

  • 15 H.-Christoph Ehlers 28.04.2025, 21:29 Uhr

    Der Weg von Pabst Franziskus sollte unbedingt fortgeführt werden. Im Sinne vom Heiligen Franz von Assisi gibt es noch viel zu tun.

  • 14 Anonym 28.04.2025, 19:50 Uhr

    ich wünsche mir einen Papst, der die Reformen fortführt

  • 13 Sonja 28.04.2025, 18:45 Uhr

    Hallo Paul S. , ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber ich denke mit Ihren erzkonservativen Ansichten über den - Ihrer Ansicht nach wohl vermeintlich "gottgegebenen" - Platz von Mann und Frau in der heutigen Gesellschaft, sind sie in der eher rückwärtsgerichteten, teils misogynen katholischen Kirche bestens aufgehoben...da war ja selbst Jeschua aufgeschlossener gegenüber Frauen. ..

  • 12 Sonja 28.04.2025, 16:34 Uhr

    Brigitta S., ich habe den Begriff Frauenquote nicht erwähnt - das ist lediglich Ihre persönliche Interpretation meines Satzes! Ich wünsche den Katholiken und Katholikinnen, die sich dies wünschen, dass endlich auch innerhalb der katholischen Kirche die uneingeschränkte Gleichberechtigung von Mann und Frau stattfindet. . .d.h. nicht, dass Frauen bevorzugt werden sollen, sondern dass sie gleiche Rechte und Pflichten haben sollten...aber keine Angst, Brigitta: das wird auch den nächsten 2000 nicht geschehen...;)

  • 11 Reinhold Michels 28.04.2025, 09:25 Uhr

    Mein bevorzugter Papst wäre Kard Zuppi aus Bologna. Bitte keinen Mann des Apparates wie z.B. der oft genannte Kard.Parolin. Der Erzbischof von Marseille, Kard Aveline, wäre ebenfalls sehr geeignet. Am Ende kommen womöglich Kard. Hollerich aus Lux oder doch der kindergesichtige, 'ewige Papabile' Card..Tagle zum Zuge

  • 10 Reinhold Michels 28.04.2025, 09:20 Uhr

    Mein bevorzugter Papst wäre Kard Zuppi aus Bologna. Bitte keinen Mann des Apparates wie z.B. der oft genannte Kard.Parolin.

  • 9 Sonja 27.04.2025, 20:02 Uhr

    Hallo Herr Kneisel...von Atheistin zu Atheist: mir gefällt ihr Kardinal-O-Mat.. auch wenn mir nur einer der genannten Herren namentlich bekannt ist. Für mich persönlich spielt es zwar überhaupt keine Rolle, wer letztendlich der nächste Papst wird - für gläubige Katholiken in der ganzen Welt (leider) schon - deshalb hoffe ich für diese Menschen, insbesondere für die Frauen, dass die Wahl auf einen sehr fortschrittlichen und im besten Sinne modernen Menschen fällt. Aber ich bezweifle sehr, dass dies geschehen wird..

    Antworten (4)
    • Brigitta S. 28.04.2025, 11:25 Uhr

      Ein Papst sollte für alle Menschen da sein. "Besonders für Frauen bemerken Sie"? Was verstehen Sie dabei unter "modernen Menschen wie er sein soll"? Modern zu sein bedeutet lange nicht, dass ein Papst überwiegend nur an Frauen denken soll. Es gibt nun Mal streitige kirchliche Fragen bei Kardinäle wie ein Papst sein soll, wo auch Männer angehört werden müssen. Der ewige Gedanke an die Frauenquote für alle Bereiche im Leben, wird unsere Welt nicht viel besser machen und der Vatikan sich damit nicht ständig beschäftigen.

    • Paul S. 28.04.2025, 14:47 Uhr

      Man bezweifelt sehr, dass ein Papst ein „Moderner“ wird? Ein Papst hat den Rahmen der ursprünglichen Kirche nach Vorschrift laut Testament und Bibel in einer gewissen Weise einzuhalten. Einen Papst fällt es schwer, Abläufe für Gläubige zu verändern, die dagegensprechen. Der Vatikan lebt mit einer Kirchen- Kultur, die nicht allen modernen Christen es recht machen können. Was bedeutet „fortschrittlich“ für Frauen? Im Laufe der Zeit haben Frauen ihre Gleichberechtigung in Europa bekommen, die jede Frau beanspruchen kann. Nicht jede Frau will Karriere machen, sie will ihre Frauenarbeit machen für die Familie. Nicht jeder Mann will von heute auf morgen, dass übernehmen was manche Frauen sich für eine moderne Familie wünscht. Gut, dass dafür es noch keine Gesetze dafür gibt. „Maskulin“ ist traditionell mit Männlichkeit verbunden. Der Gegenpol ist Weiblichkeit. Hätten wir diese Unterschiede nicht, dann wäre es langweilig auf Welt und jeder hätte das gleiche Spiegelbild als Mensch.

    • Reinhold Michels 28.04.2025, 14:59 Uhr

      Was Sie für modern oder unmodern halten, ist für die übrigens global wachsende Römische Weltkirche nicht das entscheidende Kriterium, auch nicht bei der Wahl eines Papstes. Dieser muss als Stellvertreter Christi auf Erden das Evangelium unverfälscht verkünden, komme es gelegen oder ungelegen. Es gilt zwar "Ecclesia semper reformanda", aber nicht für die Grundbotschaften, die unveränderlich sind. Wenn es ums Wesentliche geht, muss der Papst ein Petrus, ein Felsen sein. Sie werden vermutlich oder hoffentlich irgendwann einsehen, dass die Kirche Christi mehr ist als ein weltlich Ding und dass ihre Päpste gut beraten sind, bei Bedarf als die Grossen Unzeitgemässen zu denken, zu sprechen und zu handeln. Einen freundlichen Gruß.

    • Tim 28.04.2025, 18:03 Uhr

      Hallo Sonja! Vielen Dank! Ich sehe das wie Sie: wenn auch die katholische Kirche nach Jahren unter einem relativ progressiven Papst dem Rechtsruck folgt, wäre das wirklich ein schlechtes Zeichen, denn auch auf uns Nicht-Gläubige hat diese Institution ja leider einen gewissen Einfluss. Eine schöne Woche!

  • 8 Uwe Konrad 27.04.2025, 19:52 Uhr

    Haben sie noch alles Geschirr im Schrank?

  • 7 Erwin Rommel 27.04.2025, 18:13 Uhr

    Ich würde Satan zum Pabst wählen.