Die Sonne schimmert durch das türkisblaue Wasser. Delfine, Meeresschildkröten und Seepferdchen ziehen ihre Bahnen.
Orangefarbene Clownfische, die viele Kinder aus dem Film "Findet Nemo" kennen, tummeln sich an Korallen, genauso wie blaue Paletten-Doktorfische. Und in einiger Entfernung sind sogar Wale zu sehen.
Fische beobachten und zur Ruhe kommen
Es gibt viel zu sehen in der OP-Schleuse und dem danebenliegenden Aufwachraum des Eltern-Kind-Zentrums an der Uniklinik. Die Wände und die Decken sind täuschend echt bemalt, sogar leichte Wellen sind zu erkennen.
In den vier Operationssälen direkt nebenan werden unter anderem Kinder mit angeborenen Herzfehlern operiert. Aber auch werdende Mütter gebären hier per Kaiserschnitt.
Ablenkung nimmt die Aufregung
"Alles, was man tun kann, um die Patienten abzulenken, ist sinnvoll – das zeigen auch einige Studien", erklärt Prof. Wolfgang Holzgreve, der ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende am Bonner Uniklinikum. Denn das nehme die Aufregung.
Genau das soll die neue Unterwasserwelt leisten. Sie soll die kleinen und großen Patienten vor und nach einer Operation beruhigen.
Bonner Künstler haben tagelang gemalt
Gerade für Kinder ist die Umgebung oft ungewohnt. Das Klinikpersonal in der grünen Kleidung, die Masken über Mund und Nase – das alles sind Dinge, die Angst machen können.
Dazu kommen die normalerweise eher sterilen Räume. "Als wir hier vor gut drei Jahren eingezogen sind, war hier alles einfach nur weiß", erinnert sich Sabrina Gomez.
Bilder sollen möglichst naturgetreu sein
Gomez arbeitet in der Anästhesie und hatte die Idee, die Räume anders zu gestalten. Zusammen mit einem Team von Bonner Graffitikünstlern ("Highlightz") erarbeitete sie die neue Unterwasserwelt.
Kein Comic-Stil, sondern möglichst naturgetreu sollte es werden. Acht Tage dauerte es, bis schließlich alle Malerarbeiten beendet waren und die beiden Unterwasserwelt-Räume jetzt offiziell eingeweiht werden konnten.
Förderverein macht es möglich
Rund 18.000 Euro hat die künstlerische Gestaltung gekostet, finanziert durch den Förderverein "Kleine-Herzen-Westerwald".
Durch das Engagement der Mitarbeiter, des Fördervereins und die Arbeit der Künstler sei es gelungen, etwas Ablenkung vom eigentlichen Aufenthaltsgrund zu schaffen, sagte Klinikchef Holzgreve und ergänzte: "Danke ihnen allen im Namen der Eltern und Kinder."