Mediziner steuert Roboter bei Operation

Präzisionsmedizin mit Roboter an der Uniklink in Bonn

Stand: 09.05.2023, 11:00 Uhr

Die Uniklinik Bonn hat weltweit zum ersten Mal einen Tumor in der Leber mit einem Roboter operiert. Für Patienten und Ärzte ist das Verfahren schonender.

Das Roboter-System "Corindus" wurde ursprünglich bei Herz-Operationen eingesetzt. Forscher entwickelten das System weiter, um zuerst Operationen am Kopf durchzuführen. Der große nächste Entwicklungsschritt ist, mit einem Mikrokatheter arbeiten zu können.

Das Rohr ist nur noch Millimeter groß. Damit war dann auch die Voraussetzung geschaffen, um im Bauchraum zu operieren.

Präzise und punktgenaue Operationen

Über einen Bildschirm führen die Mediziner einen Mikrokatheter zum Tumor. Mit dem Röhrchen wird das Chemotherapeutikum punktgenau platziert und der Krebs behandelt. Der gesunde Teil der Leber wird geschont. Gleichzeitig wird die Blutversorgung des Tumors unterbunden.

Schonender Patienten und Ärzte

Das Verfahren ist nicht nur schonender für die Patienten, sondern auch für die Ärzte. Grundsätzlich müssen die Mediziner mit einem Röntgengerät operieren. Wenn man mal der Strahlung ausgesetzt wird, sei das kein Problem, über Jahre hinweg könne es eines werden, so Doktor Daniel Kütting, Leitender Oberarzt an der Uniklinik Bonn. Mit dem Robotor sind die Operateure einige Meter vom Patienten entfernt vor einem Monitor.

Präzisionsmedizin

Ein weiterer Vorteil der Präzisionsmedizin ist, dass die Bewegungen des Roboters genau bestimmt werden. Er hat auch keine Ermüdungserscheinungen wie Menschen oder kann Krämpfe bekommen.

In einer zweiten Operation haben die Ärzte eine Prostataembolisation durchgeführt. Durch die Operation wurde die Blutversorgung der Prostata verringert, damit sie schrumpft. "Wir sind glücklich, dass das schnell und reibungslos funktioniert hat", freut sich Doktor Daniel Kütting. Jetzt müssen weitere Erfahrungen gesammelt und der Einsatzbereich erweitert werden.