Direkt nach den NRW-Sommerferien wird die A4 voll gesperrt, in beide Richtungen - von abends um acht Uhr bis morgens um 5 Uhr. Das betrifft den Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Aachen und Aachen-Zentrum.
Grund dafür ist die Verlegung einer neuen Stromleitung. Sie wird gebraucht, weil der Strom aus weiter entfernten Gegenden in den Aachener Raum gebracht werden muss, wenn in ein paar Jahren die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Die Arbeiten sollen dann am 4. September abgeschlossen sein.
Zusätzliche Belastung für Pendler
Die Sperrung der A4 macht Autofahrern im Aachener Raum das Leben zusätzlich schwer. Seit Mitte Januar ist schon die A544 wegen der Sprengung der maroden Haarbachtalbrücke und dem anschließenden Brückenneubau gesperrt worden - für knapp zwei Jahre. Schon das war eine erhebliche Belastung für viele Handwerksbetriebe.
Zwar werden die jetzt anstehenden Arbeiten an der A4 in die Abend- und Nachtstunden verlegt. Aber Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, weist darauf hin, dass viele Handwerker wegen der Sperrung der A544 und der deswegen enstehenden Umwege ihre Arbeitszeiten vorverlegt haben, auf vor sieben Uhr morgens. "Die geplante Sperrung kann somit sehr früh anreisenden Mitarbeitenden Probleme bereiten", sagt Stoffels.
Geplante Arbeitszeiten sollten eingehalten werden
Schon die Sperrung der A544 hat die Überstunden bei vielen Handwerkern deutlich erhöht, da sich die Anfahrtszeiten zu den Baustellen erhöht haben, die Arbeit aber trotzdem in der vorgegebenen Zeit erledigt werden muss. Die Handwerkskammer hofft daher, dass die vorgesehene Sperrzeit bis fünf Uhr morgens wenigstens genau eingehalten, und nicht kurzfristig verlängert wird.
Betriebe stellen sich darauf ein
Die Betriebe und ihre Mitarbeitenden in Aachen udn der Städteregion sind solche Probleme inzwischen gewohnt. So reagiert man auch bei der Industrie- und Handelskammer Aachen betont gelassen auf die Ankündigung einer weiteren Autobahnsperrung.
"Wir gehen davon aus, dass man sich darauf einstellen kann", sagt Monika Frohn von der IHK Aachen. "Vor allem, da die Sperrung außerhalb der Verkehrsspitzen liegt."
Weitere Sperrung steht bevor
Ab Mitte September steht eine weitere Autobahnsperrung bevor: Dann wird die A44 zwischen dem Aachener Kreuz und der Anschlussstelle Broichweiden für voraussichtlich mehrere Wochen in beide Richtungen nachts voll gesperrt - wegen dringend notwendiger Arbeiten an Stromleitungen.
Unsere Quellen:
- Christoph Alt, Stromnetzbetreiber Amprion
- Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Aachen
- Monika Frohn, Industrie- und Handelskammer Aachen