Frontalansicht des Römisch Germanischen Museums. Das Gebäude ist umrahmt von Bauzäunen.

Neue Probleme beim Römisch-Germanischen-Museum in Köln

Stand: 21.03.2025, 13:22 Uhr

Köln hat sich vom Generalplaner für die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums getrennt. Eine Katastrophe für die Kulturbaustellen.

Von Jens Gleisberg

Das Römisch-Germanische Museum mit dem weltberühmten Dionysos-Mosaik, dem riesigen Grabmal des Poblicius und tausenden Fundstücken aus der römischen Vergangenheit Kölns ist seit 2019 wegen der Sanierung geschlossen. Erst im Jahr 2030 soll es wieder eröffnen. Alleine diese Zeiträume waren ein Schlag für die Kulturfreunde in Köln.

Trennung vom Generalplaner sorgt für Probleme

Nun aber drohen zusätzliche Verzögerungen und Komplikationen. Denn der Vertrag mit dem Generalplaner wurde beendet. Die Stadt wirft ihm wiederholt vor, Fristen versäumt und fehlerhafte Planungen vorgelegt zu haben. Alleine das habe eine Verzögerung der Planung um 20 Monate verursacht.

Das Planungsbüro spricht von einer einvernehmlichen Trennung. Ein Großteil der Verzögerungen seien auf die komplizierten Verfahren der öffentlichen Hand zurückzuführen. Nun will die Stadt durch eine frühzeitige Baugenehmigung und durch die bereits laufende Entkernung des Gebäudes Zeit aufholen.

Zahlreiche Baustellen der Kultur

Das abgedeckte Dionysis-Mosaik im Museum von schräg oben fotografiert.

Das Dionysis-Mosaik ist während der Sanierung abgedeckt

Ein in Köln bereits schon einmal riskantes Verfahren. Denn auch bei der Sanierung von Oper und Schauspiel wurde mit der Sanierung begonnen, bevor die Planung abgeschlossen war. Dieses bundesweit bekannte Baudesaster soll Ende des Jahres endlich abgeschlossen sein, zehn Jahre nach der ursprünglich geplanten Premiere zur Wiedereröffnung.

Es ist die schlimmste Baustelle der Kultur, aber leider nicht die einzige. Auch das Jüdische Museum in der Archäologischen Zone hinkt Jahre dem eigentlichen Plan hinterher. Für das nach einem Wasserschaden leerstehende Stadtmuseum gibt es derzeit keine Idee, was daraus werden könnte.

Die Neubaupläne neben dem Dom wurden wegen der hohen Kosten abgesagt. Das Wallraf-Richartz-Museum wird nächstes Jahr für eineinhalb Jahre wegen der Sanierung schließen. Auch das Museum für angewandte Kunst, das Ostasiatische Museum und der Komplex aus Philharmonie und Museum Ludwig müssen saniert werden. Der Stadt fehlen dazu die Kapazitäten und vor allem die nötigen Milliarden.

Unsere Quellen:

  • Stadt Köln
  • Reporter vor Ort

Neue Probleme beim Römisch-Germanischen-Museum in Köln

WDR Studios NRW 21.03.2025 00:25 Min. Verfügbar bis 21.03.2027 WDR Online


Weitere Themen