Das Amtsgerich Mönchengladbach hatte den Mann schon im August letzten Jahres verurteilt, daraufhin ging er in Revision. Die ist jetzt durch das Oberlandesgericht in Düsseldorf abgelehnt worden. Damit ist das Urteil rechtskräftig.
Angeklagter gestand vor Gericht
Vor Gericht hatte der ehemalige Priester ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demnach sei er von einem nigerianischen Priester kontaktiert worden, der um finanzielle Unterstützung bei sozialen Projekten gebeten habe. Insgesamt soll der 60-Jährige von Pfarrkonten rund 100.000 Euro abgehoben haben.
"Ich habe aus einer Mischung aus Naivität und unüberlegtem Handeln heraus Überweisungen für diverse Projekte vorgenommen", erklärte der Angeklagte vor Gericht. Und das über viele Jahre.
Angeklagter: Wurde wohl selbst Betrugsopfer
Der Ex-Pfarrer betonte in seinem Geständnis, dass die Spendenanfragen offenbar Fakes gewesen seien. Er sei selbst Opfer eines Betruges geworden und habe seit 2016 regelmäßig Geldbeträge von den Spenden- und Kollektenkonten der Hückelhovener Pfarreien ins Ausland überwiesen.
Er habe einen Fehler begangen und wollte sich nicht selbst bereichern, erklärte der Priester. "Die Dimension des Problems ist mir erst bewusst geworden, als der Vorwurf der Geldwäsche aufkam", sagte er.
Priester mit hohen eigenen Schulden
Offenbar wollte der Priester aber auch seine eigene finanzielle Situation verbessern. Der 60-Jährige hat rund 200.000 Euro Schulden. Er gab nach mehrmaligem Nachfragen des Amtsgerichts und der Staatsanwaltschaft zu, dass er seine Schulden ausgleichen wollte. Aufgrund seines Geständnisse ist die Geldstrafe von 100.000 Euro noch mild.
Auch schon in Belgien in Haft
Für die Justiz ist der Priester kein unbeschriebenes Blatt: Im August 2020 wurde er am Brüsseler Flughafen Zaventem verhaftet. Er hatte drei Kilogramm Heroin in seinem Gepäck. In Belgien musste er eine Haftstrafe absitzen, ehe er zu Beginn dieses Jahres nach Deutschland ausgeliefert wurde.
Unsere Quelle:
- Amtsgericht Mönchengladbach
- dpa