Es handelt sich um ein Forschungsprojekt, bei dem die unterirdischen Gesteinsschichten erkundet werden. Unter Federführung des Geologischen Dienstes NRW arbeiten hier das Fraunhofer Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG sowie der Essener Energiekonzern RWE zusammen. Ziel ist, heißes Wasser zur Energiegewinnung zu fördern.
Bohrungen sollen Theorie bestätigen
Doch erst einmal muss das Wasser gefunden werden. Und weil man nicht einfach in den Boden hineinsehen kann, muss gebohrt werden. Die Wissenschaftler wollen so feststellen, ob sich ihre Theorie bestätigt, wie nahe dem Kraftwerk Weisweiler am Rand des Tagebaus Inden die Gesteinsschichten aufgebaut sind. In mehreren Kilometern Tiefe vermuten die Geologen eine Kalksteinschicht, die Fachleute auch Indemulde nennen.
Heißes Wasser für Fernwärme
Es handelt sich dabei um eine Art Schüssel, in der sich heißes Wasser sammelt. Das könnte an die Oberfläche gepumpt und zur Fernwärmeversorgung im Raum Aachen genutzt werden - wenn alles so läuft wie geplant.
Ein Sprecher der Fraunhofer-Einrichtung sagte, Wasser für die Fernwärmenutzung müsse etwa 100 Grad Celsius heiß sein, für Strom würden sogar 130 Grad benötigt. Diese Gradzahlen findet man aber erst in zwei bis vier Kilometer Tiefe.
Daten für Computermodelle sammeln
Da die Erkundung sehr aufwändig ist, müssen sich die Forscher langsam an das endgültige Ziel herantasten. Mit der jetzt erfolgten zweiten Bohrung wollen sie vor allem herausfinden, ob sie an der richtigen Stelle bohren. Aufschluss darüber sollen Laboranalysen des Geologischen Dienstes geben.
Die gewonnenen Daten sollen in Computermodelle übertragen werden. Sie helfen den Experten, weitere, noch tiefere Bohrungen zu planen.
Über dieses Thema berichten wir auch im Hörfunk auf WDR 2.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Energiekonzern RWE
- Fraunhofer Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG