Als Betty durchs Ziel läuft, schaut sie sich kurz um. Die Lauftrainerin aus Wuppertal ist heute mit ihrer Laufschülerin Jördis an den Start gegangen. Beide sind extra nach Bonn für den Halbmarathon gekommen. Als Jördis wenige Minuten später über die Ziellinie läuft, atmet sie schwer, ist aber überglücklich: "Ich hab bei Null angefangen. Dank Betty bin ich vom Laufmuffel zur Läuferin geworden." Im Herbst wollen beide sogar die gesamte Marathondistanz von 42,195 Kilometern schaffen.
Frühstart für die Inlineskater
Für Inlineskater Christoph geht es heute um das Treppchen.
Beim Bonn-Marathon sind Hobbysportler und Laufprofis am Start. Rund 11.300 starten unweit der Bonner Universität ihren Rundlauf. Mit dabei sind auch die Inlineskater und Handbiker. Sie starten um 08.30 Uhr als Erste. Christoph aus Königswinter will mit seinen Inlinern aufs Treppchen, am liebsten auf Platz 1. Dafür hat er seit März intensiv trainiert. Drei bis vier Mal die Woche, um für die 20 Kilometer heute topfit zu sein.
Besucher feuern Läufer kräftig an
Entlang der Strecke feuern ihn und die anderen tausende Besucher an: Freunde, die einander unterstützen. Kinder, die für ihren Papa Schilder gebastelt haben. Aber sie feiern auch all die anderen Läufer, die vorbeikommen. Carlo und Raphael rufen die Vornamen, die auf den Startnummern stehen. Jeder Läufer trägt sie an seinem Laufshirt. Die Freunde laufen selbst und kennen das Gefühl, von außen unterstützt zu werden.
Knapp vorbei an Platz 1
Jeder Läufer bekommt vor dem Start einen Beutel. Darin sind Startnummer, Laufshirt und ein Tracking-Chip. Damit wird die Zeit gemessen. Bei den Profis läuft Jochen Uhrig heute am schnellsten. In 2:26:00 Stunden hat er bei den Herren den Bonn-Marathon gewonnen. Bei den Frauen gewinnt Sabine Burgdorf mit 2:43:54 Stunden. Für Inliner Christoph hat es am Ende ganz knapp nicht gereicht. Nur zwei Sekunden fehlten ihm auf den ersten Platz. Doch das ist genug Motivation für das nächste Jahr.
Bonn ist nach drei Jahren Pause wieder Marathon-Stadt
Tausende Läufer und Helfer haben nach drei Jahren Corona-Pause Bonn wieder in eine Marathonstadt verwandelt. Auf und neben der Strecke war die Stimmung ausgelassen.