Olympischen Ringe

So würde Olympia an Rhein und Ruhr aussehen

Stand: 24.07.2024, 16:45 Uhr

Eine Kandidatur der Rhein-Ruhr-Region für die Austragung der Olympischen Spiele rückt ein Stück näher. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Absichtserklärung beschlossen.

Von Thomas KalusThomas Kalus

Es ist nicht der erste Anlauf der Rhein-Ruhr-Region für eine Olympia-Bewerbung. Unter Federführung der Stadt Düsseldorf wollte die Metropolregion schon die Spiele 2012 ausrichten. Aber der Traum von den Olympischen Ringen platzte. Leipzig wurde als deutscher Bewerber gekürt, und schließlich bekam London den Zuschlag vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

Olympia-Idee an Rhein und Ruhr lebt weiter

Der CHIO in Aachen hält seine Wettkämpfe im größten Dressurstadion der Welt ab

Das größte Dressurstadion der Welt in Aachen

Aber die Idee von Olympia an Rhein und Ruhr hatte weiter Bestand. Und sie bekommt nun weitere Nahrung. Denn durch die Absichtserklärung der Ampel-Koalition steigen nun auch in Düsseldorf, Essen, Köln und den anderen beteiligten Städten an Rhein und Ruhr wieder die Chancen auf Olympia.

Die privatwirtschaftlich finanzierte Olympia-Initiative "Rhein Ruhr City" wurde vor acht Jahren ins Leben gerufen. Sie befasst sich mit dieser Vision: Einem überregionalen, ökonomisch und ökologisch nachhaltigem Konzept für Olympische und Paralympische Spiele in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Und zwar entweder 2036 oder 2040.

15 NRW-Städte plus Kiel bewerben sich

Jubelnde Fans bei der Hockey-EM in Mönchengladbach.

Jubelnde Fans bei der Hockey-EM in Mönchengladbach.

16 Städte bewerben sich gemeinsam um die Austragung des Mega-Sportevents. Und zwar: Aachen, Bochum, Bonn, Brühl, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Oberhausen und Recklinghausen sowie Kiel. Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt gehört deshalb dazu, weil dort die Segelwettbewerbe stattfinden sollen.

Punkten will die Region vor allem mit ihrem Sportstätten-Konzept. Bereits jetzt seien mehr als 90 Prozent der benötigten Sportstätten an Rhein und Ruhr vorhanden, sagen die Initiatoren. Schon heute stehen zehn Stadien zur Verfügung, davon fünf mit einer Kapazität von mehr als 45.000 Zuschauerplätzen. Zwei Dutzend Großsporthallen seien genauso vorhanden wie Golfplätze, Regattabahnen, Reitplätze und Tennisanlagen. Hinzu kommen 700.000 Quadratmeter Messeflächen, die für die zahlreichen Indoor-Sportarten genutzt werden könnten.

Welche Sportarten in welchen Städten stattfinden könnten

Ein Handball-Feld in der Düsseldorfer Arena vor der Europameisterschaft

Die Düsseldorfer Arena vor der Handball-EM

Die Initiatoren der Olympia-Idee an Rhein und Ruhr wissen auch schon, wo welche Sportarten stattfinden könnten. Einige Beispiele: Basketball und Handball in der Düsseldorfer Arena, Hockey in Mönchengladbach, Gewichtheben und Karate in der Messe Essen, Kanu und Rudern auf der Duisburger Regattastrecke, Fechten in den Kölner Messehallen und Reiten in Aachen. Die Schwimmwettbewerbe würden in einem temporär aufgebauten Wasserbecken in der Gelsenkirchener Arena verortet.

Weitere deutsche Olympia-Bewerber

Bis es so weit ist, wird aber noch viel Wasser den Rhein und die Ruhr herunterfließen. Zunächst müsste sich die Rhein-Ruhr-Region gegen die übrigen deutschen Bewerber durchsetzen. Denn beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) haben auch München, Hamburg, Berlin und Leipzig ihre Bewerbungen hinterlegt.

Eingang Messe Köln

Die Kölner Messe

Der DOSB will in Kürze Gespräche über eine Olympia-Bewerbung mit dem IOC aufnehmen. Gesucht wird dann das beste Bewerbungskonzept, das gleichzeitig international aussichtsreich ist. Mit welchem Bewerber Deutschland ins Olympia-Rennen geht, soll im kommenden Frühjahr feststehen.

Große internationale Konkurrenz

Und falls sich die Metropolregion Rhein-Ruhr gegen die anderen nationalen Bewerber durchsetzt, kommt noch die internationale Konkurrenz dazu. Offizielle Bewerber sind bereits die türkische Metropole Istanbul, Nusatara in Indonesien und Ahmedabad in Indien. Hinzu kommen weitere mögliche europäische Kandidaten, wie Turin, Florenz und Kopenhagen, sowie mehrere Staaten in Afrika und Asien.

Olympia an Rhein Ruhr

WDR Studios NRW 24.07.2024 00:26 Min. Verfügbar bis 24.07.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Internationales Olympisches Komitee (IOC)
  • Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
  • Rhein Ruhr City
  • Nachrichtenagentur dpa