Krefeld: Polizisten stehen auf einem Gehweg neben dem Toten.

Mann in Krefeld durch Kopfschuss getötet: Tatverdächtige wieder frei

Stand: 08.12.2022, 11:46 Uhr

In der Innenstadt in Krefeld ist Ende November ein 42-jähriger Mann auf offener Straße erschossen worden. Die Mordkommission hatte zwei Verdächtige aus der dortigen Drogenszene festgenommen.

Der Tatverdacht gegen die beiden Männer könne "derzeit nicht weiter aufrechterhalten werden", so Staatsanwaltschaft und Polizei Krefeld. Deswegen habe man sie am Mittwochabend aus der Untersuchungshaft entlassen.

Polizisten hatten sie nach einer routinemäßigen Überprüfung festgenommen. Der 20-Jährige und der 26-Jährige hatten sich an einem bekannten Treffpunkt der Drogenszene aufgehalten. Einer von ihnen wurde wegen eines anderen Delikts gesucht.

Verdacht: Totschlag

Dann seien die beiden aber in Verdacht geraten, etwas mit der Tötung des 42-Jährigen zu tun gehabt zu haben, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Haftrichter schickte beide wegen Totschlagsverdachts in Untersuchungshaft.

Auf offener Straße erschossen

Die ersten Einsatzkräfte hatten den Mann mit albanischer Staatsangehörigkeit an einem Montag Ende November leblos auf dem Bürgersteig gefunden, der Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Laut den Ergebnissen der Obduktion starb er durch einen Schuss in den Kopf.

Augenzeugen berichten von zwei flüchtenden Männern

Augenzeugen sagten aus, gegen 19:50 Uhr mehrere Schüsse gehört zu haben. Zwei Männer seien von der Garnstraße Richtung Alter Deutscher Ring gerannt.

Das Opfer habe seit vier Jahren in Deutschland gelebt, so die Ermittler. Der Mann sei der Polizei wegen Drogen- und Eigentumsdelikten bekannt gewesen. Laut Polizei werde in alle Richtungen ermittelt: "Wir gehen allen denkbaren kriminalistischen Hypothesen nach und schließen eigentlich nur aus, dass der Mann ein Zufallsopfer ist", so Oberstaatsanwalt Axel Stahl.

Am Tag nach der Tat fanden sich an einer Hausfassade am Tatort Einschusslöcher an einem Briefkasten und einer Gegensprechanlage. Rund 30 Bereitschaftspolizisten suchten mit Spürhunden unter parkenden Autos, in Grünanlagen und auf einem Bahndamm nach der Tatwaffe.

Polizei sucht weitere Zeugen

Laut Zeugenaussagen sollen die beiden flüchtenden Männer von durchschnittlicher Statur gewesen sein. Einer soll eine dunkle Jacke und Mütze getragen haben. Der andere Mann soll ebenfalls eine dunkle Jacke verziert mit einem auffälligen Logo auf dem Rücken getragen haben.

Die Polizei sucht weitere Zeugen.