Nach Kplus-Aus: Welche Kliniken nehmen welche Patient:innen auf

Lokalzeit aus Düsseldorf 11.10.2023 30:00 Min. Verfügbar bis 11.10.2025 WDR Von Wolfram Lumpe

Krankenhaus-Schließungen: Bleibt Hilden?

Stand: 11.10.2023, 19:21 Uhr

Die insolvente Krankenhaus-Gruppe Kplus schließt ihre Häuser in Solingen, Haan und Hilden. Der Beschluss steht – oder doch nicht ganz?

Von Wolfram Lumpe

Traurige, endgültige Gewissheit für Solingen und Haan, Hoffnung für Hilden. So kann man die aktuelle Entwicklung rund um die geplanten Schließungen der drei Kplus-Häuser zusammenfassen. Viel spricht im Moment für einen Erhalt des St. Josefs Krankenhauses in Hilden.

Laumann ist im Spiel

Denn aus Gerüchten wurde heute eine klare Aussage. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte dem WDR: "Ich gehe davon aus, dass wir einen Träger für Hilden finden, der das Krankenhaus weiter betreibt. Ich habe einen Krankenhausträger aus der Region gebeten, die Übernahme des Hildener Krankenhauses zu prüfen". Vertrauliche Gespräche mit dem Insolvenzverwalter liefen, so Laumann.

Unterschiedliche Aussagen

Verwirrend: Noch einen Tag zuvor hatte genau der sich aber noch ganz anders geäußert. Man sei gescheitert und müsse erhobenen Hauptes der Schließung entgegen gehen, so Jens Schmidt, Sachwalter der Kplus-Gruppe.

Gespräche "auf gutem Weg"

Klar ist, dass die Krankenhaus-Schließungen ein hoch sensibles Thema sind, viele Gerüchte sind im Umlauf. Der Erhalt des Standortes Hilden aber wird wahrscheinlicher. Denn auch Hildens Bürgermeister Claus Pommer nährt entsprechende Hoffnungen. Er habe persönlich mit Minister Laumann gesprochen. "Er hat mir gesagt, dass es einen möglichen Investor gibt, der in diesen Tagen auch mit der Kplus-Gruppe spricht." Für Erfolgsmeldungen sei es noch zu früh, aber die Gespräche seien "auf gutem Wege".

Eingangsschild der St. Lukas Klinik

Regelmäßiger Austausch

Hinter verschlossenen Türen haben sich parallel dazu unter anderem mehrere Klinikbetreiber aus der Region in Mettmann getroffen, um über Konsequenzen aus den Schließungen zu sprechen. Man habe unter anderem vereinbart, sich ab jetzt alle 14 Tage auszutauschen. Man gehe vorerst von einem "worst case"-Szenario aus, also der Schließung aller drei Häuser. Daher sei jetzt auch wichtig, die Anfang nächsten Jahres anstehenden Patientenverlegungen zu organisieren.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 11.10.2023 im Hörfunk auf WDR2 und in der Lokalzeit Bergisches Land