Der Verbund der Alexianer betreibt deutschlandweit 27 Krankenhäuser und eine Vielzahl von Pflegeeinrichtungen. Die Unternehmenszentrale in Münster hat dem WDR bestätigt, dass sie in Verhandlungen mit der Solinger Kplus-Gruppe steht.
Die hatte vor etwa einem Monat ein Schutzschirmverfahren beantragt, um eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. So wäre die Zukunft der Kplus-Kliniken in Haan und Hilden mit einem neuen kapitalstarken Investor gesichert. Kplus selbst wollte sich zu den Verhandlungen nicht äußern.
Während die Bilanz der Kliniken im vergangenen Jahr noch ausgeglichen war, summierte sich das Defizit in den ersten fünf Monaten dieses Jahres auf satte 5 Millionen Euro – ohne Aussicht aus Besserung.
Inflation treibt Kosten
Pfleger, Ärzte, Verwaltungs- und Servicemitarbeiter: 1.500 Beschäftige der Krankenhäuser aus der katholischen Kplus Gruppe sind im Juni auf Betriebsversammlungen über die wirtschaftliche Schieflage informiert worden. Ihre Gehälter wurden für drei Monate von der Agentur für Arbeit übernommen.
Die Kosten für Energie und Personal und Material seien in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Gleichzeitig gebe es von den Krankenkassen nicht mehr Geld. Die betroffenen drei Kliniken in Solingen, Hilden und Haan gelten als vergleichsweise kleine Häuser. Als ersten Schritt will die Geschäftsführung die Krankenhäuser an zwei Standorten zusammenlegen. Somit soll die Solinger St. Lukas Klinik mit 500 Mitarbeitenden schon Anfang 2024 geschlossen werden. Patienten müssen dann einige Kilometer weiterfahren.