Menschen die aus einem Haus gerettet werden mit einer Leiter.

Sirenen statt Glocken: Hochwasser-Warnung in Wuppertal soll besser werden

Stand: 15.07.2022, 08:55 Uhr

Anlässlich des Jahrestages des verheerenden Hochwassers haben sowohl der Wupperverband als auch Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind nochmals betont, den Hochwasserschutz weiter zu verbessern. Vor einem Jahr sei einiges nicht gut gelaufen.

Von Timo Spicker

Vor allem die Warnung und Alarmierung der Bevölkerung sei schlecht gewesen, räumt Oberbürgermeister Schneidewind ein. Dass die Menschen in Beyenburg nur durch das Glockenläuten des Klosters gewarnt wurden, dürfe sich nicht wiederholen. Die Stadt will deshalb Sirenen aufbauen.

Wupperverband optimiert und erweitert seine Messstellen am Fluss

Überschwemmung am Beyenburger Stausee.

In Beyenburg hat die Klosterglocke gewarnt.

Auch der Wupperverband nimmt Verbesserungen vor. Viele Mess- und Pegelstationen entlang des Flusses werden technisch optimiert, so dass schneller und mehr Daten zur Verfügung stehen als im vergangenen Jahr. Bei dem Hochwasser waren auch zahlreiche Pegelstationen überschwemmt worden.

In Zukunft: künstliche Intelligenz im Einsatz

Der Wupperverband plant zudem, künstliche Intelligenz für die Auswertung von Pegelständen, Talsperren-Zuflussmengen und Niederschlägen zu nutzen. Mehr Messstellen einzurichten und damit mehr Daten zu bekommen, sei das Eine, diese Daten schnellstens auszuwerten das Andere. Mittels künstlicher Intelligenz soll es möglich werden, schnellstens Parallelen zu ähnlichen Situationen in der Vergangenheit zu ziehen und so schneller zu erkennen, ob sich eine Gefahrenlage anbahnt.

Auf dem Prüfstand: die Krisen-Kommunikation

Eine überschwemmte Brücke.

Die Pegel stiegen um mehrere Meter.

Auch die Krisen-Kommunikation zwischen Wupperverband, Stadt und Feuerwehr-Leitstelle ist nach Angaben von Wupperverband und Stadt überarbeitet worden. Inzwischen gebe es eine direkte Verbindung zwischen Wupperverband und Leitstelle der Feuerwehr. Außerdem sind ab einer bestimmten Wetter-Warnstufe sogenannte "Hydrologen vom Dienst" im Einsatz. Ihre Aufgabe besteht darin, die Lage an der Wupper fortlaufend zu analysieren und notfalls Alarm auszulösen.