Internationale Einsatzübung für Hochinfektionstransport

Lokalzeit aus Düsseldorf 21.03.2024 03:16 Min. Verfügbar bis 21.03.2026 WDR Von Markus Waerder

Großübung in Düsseldorf: Infizierter Patient wird transportiert

Stand: 21.03.2024, 16:00 Uhr

Bei einer Übung wurde in Düsseldorf der Transport eines hochinfektiösen Patienten geprobt. Im Einsatz war auch neueste Technik.

Von Thomas Kalus

An dem internationalen Hochinfektionstransport – kurz „HIT“ - waren zahlreiche Akteure aus Deutschland, Norwegen und Irland beteiligt. Das Szenario: Ein hochansteckender Patient kann aufgrund von Umbaumaßnahmen nicht in der Sonderisolierstation im irischen Dublin aufgenommen werden.

Ein spezialisiertes Team aus Norwegen wurde daraufhin aktiviert, um den Patienten unter höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen per Flugzeug nach Düsseldorf zu bringen. Am Düsseldorfer Flughafen lagerten speziell geschulte Einsatzkräfte der Feuerwehr den Patienten in ein EpiShuttle um.

EpiShuttle: Transportable Isolierstation

Transport des Infizierten Patienten wird vorbereitet

Transport des Infizierten Patienten wird vorbereitet

Das EpiShuttle ist eine hochmoderne Transport-Isolationseinheit. Spezialisten der Uniklinik Oslo haben diese Hartplastikhaube entwickelt. Sie sieht ein bisschen aus wie ein überdimensionaler Brutkasten für Frühgeborene.

Ein separater Zugang für die Beatmung und abdichtende Membranöffnungen für Kabel und Leitungen ermöglichen die Behandlung und Überwachung des Patienten von außen. Das System arbeitet bei der Desinfektion mit Unterdruck: Luft wird am Kopfende durch ein Filtersystem angesaugt und am Fußende über Filter abgeblasen.

Spezialfahrzeug im Einsatz

Krankenschwester Jill Wintermeyer und Infektiologe Dr. Hans-Martin Orth von der Uniklinik-Isolierstation

Krankenschwester Jill Wintermeyer und Infektiologe Dr. Hans-Martin Orth von der Uniklinik-Isolierstation

Die Feuerwehr brachte den Patienten dann in Begleitung von zwei Ärzten vom Flughafen in einem speziellen Infektionsschutz-Rettungswagen zur Universitätsklinik. Die Polizei sicherte den Transport ab. An der Uniklinik wurde der Patient schließlich an das Team der Sonderisolierstation übergeben. Auch diese Spezialisten trugen komplett isolierte Schutzanzüge.

Einzige Sonderisolationsstation in NRW

Die Düsseldorfer Uniklinik verfügt über eine Sonderisolierstation, die einzige ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. Die Station kann völlig von der Außenwelt abgeriegelt werden. Durch Unterdruck wird ein Übertritt gefährlicher Keime in die Umgebung vermieden.

Der Leiter der Sonderisolierstation der Uniklinik Düsseldorf Stefan Boxnick, sagte, dass solche Übungen einen großen Nutzen haben: "Zwar finden auch interne Schulungen statt, aber das Training unter realen Bedingungen zeigt, an welcher Stelle wir gut gerüstet sind und wo wir gegebenenfalls nacharbeiten müssen, um für den Ernstfall optimal gewappnet zu sein." Die endgültige Auswertung der Großübung steht noch aus.

Unsere Quellen:

  • Stadt Düsseldorf, Gesundheitsamt
  • Flughafen Düsseldorf
  • Feuerwehr Düsseldorf

Quelle: - Stadt Düsseldorf, Gesundheitsamt - Feuerwehr - Uniklinik Düsseldorf - Reporter vor Ort