Martin Sander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, bei der Vorstellung des vollelektrischen "Explorer".

Elektro-Ford aus Köln kommt halbes Jahr später

Stand: 10.08.2023, 19:22 Uhr

Das Ford-Modell "Explorer" ist das erste vollelektrische Fahrzeug, das in Köln vom Band laufen soll. Jetzt gab der Automobilhersteller bekannt, dass sich der Produktionsbeginn um ein halbes Jahr verzögert.

Von Mathilda Lehnigk

Erst im vergangenen Monat lief der letzte Ford Fiesta mit einem Verbrennungsmotor vom Band. Ford will künftig nur noch elektrische Modelle herstellen. Dafür wurde die Produktion in Köln komplett umgebaut. Welche Konsequenzen die unerwartete Verzögerung für die 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Explorer hätten bauen sollen, haben wird, ist noch nicht absehbar.

Der Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka wird in den kommenden Tagen und Wochen mit der Unternehmensleitung verhandeln: "Wir als Betriebsrat sind diese Woche mit diesem Thema konfrontiert worden", sagte Gruschka heute.

Mehr Zeit, um Anforderungen zu erfüllen

Grund für die Verzögerung ist eine neue Norm für elektrische Antriebe - mit neuen Standards, die Sicherheitsmaßnahmen und andere Batterien festlegen. Um die Anforderungen der Norm zu erfüllen, werde mehr Zeit benötigt.

Offen bleibt, wie die Mitarbeitenden in der Zeit beschäftigt werden. Erst im Frühjahr sind der Betriebsrat und das Unternehmen zu einer Einigung gekommen, dass 12.000 Stellen bei Ford dauerhaft gesichert sind. Zuvor hatte Ford mehrere tausend Stellen abgebaut.

Der Europa-Standort für die E-Auto Produktion in Köln muss also warten. Am 12. Juni wurden die neuen Produktionsanlagen für den "Explorer" mit prominenten Gästen wie den deutschen Bundeskanzler, Olaf Scholz und der Aufsichtsratsvorsitzender der Ford Motor Company und Urenkel von Henry Ford, William Clay Ford Jr. eröffnet.

Weitere Themen