Die Mitarbeiter seien am Dienstagmorgen per Mail über die Schließung des Standorts am Düsseldorfer Hafen informiert worden, heißt es von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Wann genau der Betrieb dort eingestellt wird, teilte das Unternehmen Flaschenpost auf WDR-Anfrage nicht mit. Man wolle den Schließungstermin erst festlegen, wenn der Sozialplan stehe.
Der Arbeitgeber begründet die Entscheidung unter anderem mit der schlechten Verkehrsanbindung des Lagers am Düsseldorfer Hafen. Es habe sich deshalb "als Basis für die Bewirtschaftung eines Online-Supermarkts und der Lieferung innerhalb von 120 Minuten als nicht mehr zukunftsfähig herausgestellt", erklärte eine Sprecherin. Für die Düsseldorfer Kunden würde sich aber nichts ändern, sie könnten das Flaschenpost-Angebot auch künftig wie gewohnt nutzen. Weitere Schließungen seien nicht geplant.
Gewerkschaft NGG: "Das war ein Schlag ins Gesicht"
Die Gewerkschaft spricht von einem Schlag ins Gesicht: "Da stehen Familien und Existenzen hinter", sagte Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal. Die Beschäftigten hätten nicht mit dieser Entscheidung gerechnet. Trotzdem hätte sich in den letzten Wochen einiges verändert. Viele Fahrzeuge seien an andere Standorte abgegeben worden, die dann Teile des Düsseldorfer Stadtgebiets beliefert hätten, so Torun. Von einer Schließung sei aber niemand ausgegangen.
Mitarbeiter wollen gegen Schließung vorgehen
Der Betriebsrat und die Mitarbeiter wollen sich jetzt intern beraten und um die Arbeitsplätze kämpfen. Ob der Standort wirklich nicht rentabel ist, sollen Wirtschaftsprüfer und juristische Sachverständige klären. Danach wollen die Betroffenen in Verhandlungen gehen. Die nächste Betriebsversammlung ist für den 8. November angesetzt.
Unsere Quellen:
- Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
- Flaschenpost Düsseldorf GmbH
Über dieses Thema berichtet der WDR am 30.10.2024 auch im Radio auf WDR 2.