Fahrzeug-Spende für Bonns ukrainische Partnerstadt

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Fahrzeug-Spende für Bonns ukrainische Partnerstadt

Stand: 11.07.2023, 19:48 Uhr

Im Juni wurde in der Nähe der Stadt Cherson ein Staudamm offenbar von Russland gesprengt. Seitdem wird für Aufräumarbeiten und die Versorgung der Bevölkerung in der Ukraine dringend technisches Gerät benötigt. In einem ersten Schritt spendet Bonn jetzt 3 Fahrzeuge.

Von Tobias Al Shomer

Seit Anfang des Jahres ist die Stadt Bonn in einer Solidaritätspartnerschaft mit Cherson. Deshalb stellt die städtische Abfallentsorgungsgesellschaft "Bonn Orange" der südukrainischen Stadt nun zwei ausrangierte Lkw zur Verfügung. Die Feuerwehr der Stadt Bonn schickt einen Transporter in die Ukraine.

Der Betriebshof von "Bonn Orange" liegt direkt neben der Feuerwache eins. Zum Verladen der Fahrzeuge sind die Wege also kurz: Als erstes fährt der Feuerwehr-Transit auf den Tieflader. Zehn Jahre war er im Betrieb, genau wie das Müllauto und der Wasserwagen der Abfallentsorgungsgesellschaft.

Cherson statt "Pützchens Markt"

Walter Schmitz ist den Wasserwagen früher gefahren. Am Morgen als er aufgeladen wird, geht er ein letztes Mal um den Wagen rum. Er wirkt wehmütig, verabschieden will er sich aber nicht, sagt er. Das habe er schon vorher gemacht. In Bonn war das Auto oft zur Reinigung beim Volksfest "Pützchens Markt" im Einsatz. In Cherson wird er jetzt zur Straßenreinigung und zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gebraucht.

Cherson braucht dringend technisches Gerät. Nach der Katastrophe durch die Dammsprengung herrscht dort Not. Bonn ist Solidarpartner der Stadt. Da war es selbstverständlich, zu überlegen, wie können wir helfen, erklärt "Bonn Orange"-Sprecher Jérôme Lefèvre. In Bonn wurden die Fahrzeuge nach zehn Jahren ausrangiert. Ein Glück für Cherson.

Kommunikation mit Händen und Füßen

Nach dem Transporter fährt Fuhrpark-Leiter Uwe Walbröl den Wasserwagen auf den Tieflader. Er versucht es zuerst normal mit der Vorderseite voran. Aber da sitzt ein Vorbau mit Wasserdüsen. Beim Auffahren droht der Lkw deshalb aufzusetzen. Es klappt so nicht. Die Kommunikation mit dem ukrainischen Lkw-Fahrer ist nicht einfach. Er spricht nur seine Muttersprache. Mit Händen und Füßen können sich die Männer aber verständigen.

Sie entscheiden sich, den Wasserwagen rückwärts aufzuladen und schließlich klappt es. Bis die Fahrzeuge in Cherson ankommen, wird es dauern. Von Bonn aus sind es knapp 2500 Kilometer. Die Spedition hat für die Strecke drei Tage eingeplant. Aber bei der aktuellen politischen Lage kann es auch länger dauern.      

Über das Thema berichtet die Lokalzeit Bonn am 11.07.2023.

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