Kölner Feuerwehr bekommt ersten E-Rettungswagen

Stand: 13.10.2023, 06:00 Uhr

Die Feuerwehr Köln hat einen neuen Rettungswagen, der vollelektrisch betrieben wird. Gut fürs Klima, aber es gibt auch Nachteile.

Von Nele Küttner

In der Feuerwache 2 im Kölner Stadtteil Marienburg steht das elektrische Fahrzeug. Von außen ist kaum ein Unterschied zu einem herkömmlichen Rettungswagen zu erkennen. Nur die Aufschrift "100 Prozent elektrisch" verrät, dass dieser Einsatzwagen anders ist.

Auch die Innenausstattung ist die gleiche wie in den Diesel-Wagen, denn die Einsatzkräfte sollen in ihrer Routine bleiben. Im Notfall muss es schnell gehen.

Bundesverkehrsminister lobt das Pilot-Projekt

Zur Vorstellung des E-RTW (elektrischer Rettungswagen) ist auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gekommen. Er lobte das Projekt: "Die Sonderfahrzeuge sind ein wichtiger Hebel, um die Elektromobilität voranzubringen." Die Kölner Feuerwehr sei ein "Frontrunner" mit der Inbetriebnahme des E-RTW.

Sechs Jahre lang wird die Feuerwehr Daten zu der Performance des E-RTW sammeln und prüfen, inwiefern Elektrofahrzeuge im Rettungsdienst eine Zukunft haben.

Nur 190 Kilometer Reichweite

Erst in der Praxis wird sich zeigen, ob eine Reichweite zwischen 155 und 190 Kilometern für ein Rettungsfahrzeug taugt. Hinzu kommt der Nachteil des Ladens. Während ein Dieselfahrzeug nach einem kurzen Stopp bei der Tankstelle wieder einsatzfähig ist, dauert ein Ladevorgang für den neuen E-RTW dem Hersteller zufolge bis zu dreieinhalb Stunden.

Bislang gibt es in der Feuerwache 2 nur eine herkömmliche Ladebuchse. Bald soll eine Schnell-Ladestation installiert werden, die den Ladevorgang deutlich verkürzen soll. Das wird aber vorerst die einzige Schnell-Ladestation bleiben.

Einsatz im Kölner Süden

Von Marienburg, wo die Feuerwache 2 angesiedelt ist, fährt der E-RTW zu den Einsätzen im Kölner Stadtgebiet. Als "Rettungswagen 1" ist er Teil der Flotte. Im kommenden Jahr sollen noch zwei weitere elektrisch-betriebene Notarzt-Pkw hinzukommen.