Minderjähriger soll mit Anschlag gegen Düsseldorfer Weihnachtsmarkt gedroht haben
Stand: 02.01.2023, 11:23 Uhr
Nach der Anschlagsdrohung gegen den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt vom 5. Dezember und anderen Drohanrufen hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 15 Jahre alte Jugendliche stammt aus dem Raum Osnabrück.
Nach akribischen Ermittlungen haben die Generalstaatsanwaltschaft Celle und der Düsseldorfer Staatsschutz am vergangenen Freitag im Raum Osnabrück eine Wohnung durchsucht. Dabei war auch ein Spezialeinsatzkommando im Einsatz.
Der Minderjährige soll Anfang Dezember per Telefon gedroht haben, mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt vor dem Düsseldorfer Rathaus zu fahren. Hierzu hatte er seine Telefonnummer verändert.
Daraufhin hatten Beamte mit Maschinenpistolen alle Düsseldorfer Weihnachtsmärkte für etwas mehr als zwei Stunden geräumt und weiträumig abgesperrt. Zudem blockierte die Polizei alle Straßen, die zum Düsseldorfer Weihnachtsmarkt führten.
Ermittlungen wegen weiterer Drohungen
Der 15-Jährige soll auch einer weiterführenden Schule in Münster mit einem Terroranschlag gedroht haben. Auch ein Berufskolleg in Düren hat am selben Tag einen ähnlichen Drohanruf erhalten. Hier prüft die Staatsanwaltschaft in Celle momentan einen Zusammenhang.
Aufgrund des Alters des Verdächtigen will die Generalstaatsanwaltschaft keine weiteren Details zu dem laufenden Verfahren mitteilen. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.
Möglicherweise hohe Schadenersatzforderungen
Bernd Kolkmeier, Oberstaatsanwalt in Celle, geht in einem Gespräch mit dem WDR bereits jetzt davon aus, dass der Jugendliche nicht nur mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen muss: "Was man jetzt schon sagen kann, dass es sich mitnichten um einen Dumme-Jungen-Streich gehandelt hat, sondern dieses Handeln hatte und hat ernsthafte Konsequenzen (...). Das hatte Konsequenzen für die Bevölkerung, die in Angst und Schrecken versetzt wurde, aber auch für die Gewerbetreibenden, die ihr Gewerbe an diesem Tag nicht ausüben konnten und erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten."
Das bedeutet, dass der Jugendliche aus Osnabrück möglicherweise mit hohen Schadenersatzforderungen rechnen muss. Wie hoch der Schaden konkret ist, ist noch unklar, erklärt eine Sprecherin auf WDR-Anfrage. Düsseldorf Tourismus prüft derzeit als Veranstalter, ob sie überhaupt aktiv werden. Weil der Jugendliche minderjährig ist, bleibt er vorläufig auf freiem Fuß.