Mietwagen mit Drogenversteck: Autovermieter vor Gericht

Stand: 09.01.2024, 15:36 Uhr

Vor dem Düsseldorfer Landgericht hat am Dienstag erneut ein Prozess gegen zwei Männer begonnen, die Autos mit Geheimverstecken vermietet haben sollen. Darin wurde Rauschgift nach Deutschland transportiert.

Zum Auftakt wurden die umfangreiche Anklage verlesen und Personalien der Angeklagten geklärt.

Verantworten müssen sich zwei 38- und 39-jährige Autovermieter aus Düsseldorf. In den von ihnen vermieteten Autos waren Metallwannen unter dem Fahrzeugboden als Drogenverstecke eingebaut. Darin wurden unter anderem 18 Kilogramm Kokain und 30 Kilogramm Haschisch geschmuggelt.

Zwei Millionen Euro gewaschen?

Den Angeklagten werden Drogenhandel, Geldwäsche und Unterschlagung vorgeworfen. Sie sollen durch ihre Fahrzeuggeschäfte immer wieder große Bargeldsummen, die aus Drogendeals stammen, angenommen und weitergereicht haben - insgesamt gut 2 Millionen Euro. Neu hinzu kommt der Vorwurf des illegalen Waffenbesitzes, weil sich die Männer auch noch drei Pistolen besorgt haben sollen.

Dem 39-Jährigen wird zudem Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vorgeworfen. Er soll Ende August 2020 einen Schläger beauftragt haben, dem Ex-Partner seiner Ex-Freundin und Mutter des gemeinsamen Kindes einen "Denkzettel" zu verpassen. Laut Anklage war das Opfer daraufhin in seiner Solinger Firma von drei Männern überfallen, verletzt und beraubt worden.

Insgesamt sollen die beiden Angeklagten knapp 80 Straftaten in der Zeit zwischen Ende April 2019 und Ende September 2022 begangen haben. Einer von ihnen hat schon umfassend gestanden und Mittäter genannt.

Geschäfte liefen über Kryptohandys

Die Angeklagten sollen ihre Geschäfte über Kryptohandys abgewickelt haben. Das sind eigentlich abhörsichere Telefone. Jedoch gelang es französischen Ermittlern, die Verschlüsselung zu knacken. Seitdem waren die Autovermieter telefonisch überwacht und observiert worden.

Der Prozess hatte schon einmal im vergangenen Oktober begonnen. Das Verfahren musste aber bis heute ausgesetzt werden, weil eine Richterin erkrankte.

Unsere Quellen:

  • Landgericht Düsseldorf
  • Reporter vor Ort