Der Düsseldorfer Corneliusplatz soll auch über die Vorweihnachtszeit hinaus autofrei werden. Zumindest hat eine knappe Mehrheit von Grünen, SPD, Linken und die Partei/Klima am Donnerstagabend einen Verkehrsversuch ab dem kommenden Frühjahr beschlossen.
Die Entscheidung hat eine ungewöhnliche Vorgeschichte. Bereits im Frühjahr hatte eine politische Mehrheit beschlossen, dass der Platz autofrei werden soll. Bis heute wurde die Entscheidung von der Stadt jedoch nicht umgesetzt, die Verwaltung verwies bisher auf langwierige Umwidmungsverfahren.
Testbetrieb als Kompromiss
Die Befürworter setzten die Autofreiheit deshalb erneut auf die Tagesordnung. Die Grünen schlugen einen Kompromiss vor, der schließlich eine Mehrheit fand: Einen Testlauf für eine autofreie Straße rund um den Platz ab dem nächsten Frühjahr.
Grünen-Ratsfrau Mirja Cordes
SPD und Grüne betonten, dass sich die Autofreiheit doch auch gerade in der für den Handel umsatzstarken Zeit vor Weihnachten bewährt habe, in der auf dem Platz Buden und eine Eisbahn aufgebaut sind. Mirja Cordes (Grüne) verwies auf das Beispiel Oxford Street in London - eine zentrale Shoppingmeile - die ebenfalls autofreie Zone werden soll.
Kritiker sehen Schritt als Symbolpolitik
CDU und FDP lehnten die Pläne ab. CDU-Vertreter Christian Rütz sieht die Entscheidung vor allem als Symbolpolitik, weil auf der kleinen Straße keine Verkehrswende vorangetrieben werde, zumal es bisher keine Beschwerden von Fußgängern oder Radfahrern gebe.
Die FDP kritisiert vor allem, dass die Anlieger der Königsallee, vor allem Geschäftsleute, nicht vorab öffentlich in die Diskussion einbezogen wurden. Für die frei werdenden Parkplätze soll laut dem beschlossenen Antrag geprüft werden, ob sie vorübergehend begrünt oder als Fläche für Außengastronomie genutzt werden können.
Quellen:
- ParteienvertreterInnen in der Ratssitzung
- Anträge von SPD, Grünen, Linken und die Partei/Klima