Currenta fährt Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage wieder hoch
Stand: 10.06.2022, 13:14 Uhr
Fast ein Jahr nach der verheerenden Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage im Leverkusener Stadtteil Bürrig wagt der Chempark-Betrieber Currenta jetzt den Neustart. Am Samstag werden hier die ersten Öfen wieder offiziell angeheizt.
Laut Currenta soll die Wiederinbetriebnahme schrittweise erfolgen. Deswegen werde erstmal nur eine von vier Verbrennungslinien angefahren. Das bedeutet auch: Es kann zwar wieder Müll verbrannt werden - allerdings deutlich weniger als vor dem Unglück.
Strenge Auflagen zur Wiederinbetriebnahme
Erst vor fast zwei Wochen hatte der so genannte Begleitkreis, ein Zusammenschluss aus Leverkusener Anwohnern, Umweltschützern und einem Störfallexperten, sein Gutachten zur anstehenden Wiederinbetriebnahme der Anlage an die Bezirksregierung geschickt. Darin waren sich die Experten einig, dass Currenta die Anlage unter bestimmten Voraussetzungen wieder anfahren kann.
Diese Vorgaben habe man inzwischen erfüllt, sagt Currenta. Die möglichen Ursachen des Explosionsereignisses seien im Sicherheitskonzept berücksichtigt, um eine Wiederholung des tragischen Ereignisses auszuschließen.
Vergangene Woche hatte Currenta bereits letzte Systemtests durchgeführt. Damit soll es ab morgen Ernst werden. "Wir haben umfangreiche Maßnahmen implementiert. Von einer verstärkten Kontrolle, über eine verbesserte Analytik bis hin zu Sechs-Augen-Prinzipien“, sagt der technische Geschäftsführer von Currenta, Hans Gennen. „Wir sind rundum sicher, die Anlage in dem reduzierten Wiederanfahrbetrieb sicher betreiben zu können", so Gennen weiter.
Ermittlungen zur Explosionsursache dauern an
Ende Juli letzten Jahres sind bei einer Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage in Leverkusen-Bürrig sieben Menschen ums Leben gekommen. 31 Menschen wurden teils schwer verletzt. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Zusammenhang weiter gegen vier Personen wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung.
Über dieses Thema berichten wir am 10.06.2022 im WDR Fernsehen, um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Köln.
