Gegen 12.30 Uhr hatte die Demo kurzzeitig unterbrochen werden müssen, weil ein Wagen gebrannt hatte. Ursache sei ein technischer Defekt gewesen.
Außerdem griff die Polizei 13 Männer zwischen 18 und 30 Jahren auf, die auf der Ehrenstraße homophobe und rechtsradikale Aussagen skandierten. Die Männer hatten außerdem Regenbogenfahnen abgerissen. Sie erhielten Platzverweise, die Polizei stellte Strafanzeigen.
CSD-Sondersendung im WDR
Erst ein dreifaches "Happy Pride", dann "Viva Colonia": So hatte sich die CSD-Demo am Sonntag auf der Deutzer Brücke in Bewegung gesetzt. "Stolz gegen Rechts" und "LGBTI Rights are Human Rights", stand auf den Plakaten der Demonstrierenden.
Die WDR Lokalzeit Köln hat die Demonstration durch die Stadt mit einer Sondersendung (14-15 Uhr) im Fernsehen, bei WDR.de und in der App WDR aktuell begleitet.
Jubiläum für Claudia Roth
Um reibungslos starten zu können, hatten sich die ersten Fahrzeuge bereits bei Sonnenaufgang eingereiht. Vorne weg: der Wagen des Veranstalters Cologne Pride. Der 1. FC Köln fuhr traditionell in Wagen 48 auf der CSD-Demo mit.
CSD in Köln: Laut, bunt und mit Botschaft
90 Wagen, 250 Gruppen, 60.000 Teilnehmer, eine Million erwartete Zuschauer - der Demozug zur CSD-Parade zog am Sonntag durch Köln.
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Mit dabei auf der Demo: Grünen-Politikerin Claudia Roth, die seit 30 Jahren am Kölner CSD teilnimmt. "Köln ist der wichtigste CSD, nicht nur im ganzen Land, nicht nur in Europa, sondern das strahlt in die ganze Welt", schwärmte die Kulturstaatsministerin. Ihre Forderung: "Wir wollen gleiche Rechte, nicht ein bisschen gleiche Rechte. Menschenrechte sind unteilbar."
65.000 Teilnehmende und 90 Wagen
Laut Veranstalter kamen zu der Parade am Sonntag schätzungsweise 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher. Am ganzen CSD-Wochenende waren es sogar 1,4 Millionen. An der Demo durch die Kölner Innenstadt nahmen insgesamt mehr als 250 Gruppen teil. Darunter Firmen, Jugendeinrichtungen und sogar Gruppen der Kirche.
Die Route der Pride-Parade
In Summe kamen laut Veranstalter 65.000 Teilnehmende und 90 Wagen zusammen. Es sei die größte CSD-Parade, die Köln je gehabt habe, sagte Cologne-Pride-Vorstandsmitglied Hugo Winkels.
Kaulitz-Brüder mit auf dem Wagen
Die Kaulitz-Brüder auf dem CSD in Köln
Auf einem der ersten Wagen fuhren auch Bill und Tom Kaulitz von Tokio Hotel mit. Im Interview mit 1LIVE sprach Bill Kaulitz darüber, warum ihm es wichtig ist, am CSD in Köln teilzunehmen, wie befreiend sein Coming-Out war und wie sehr ihn die Reaktionen darauf gerührt haben.
Überfüllung und Gedränge bei Tokio-Hotel Konzert
Tokio Hotel hatte bereits am Samstagabend in Köln ein Gratis-Konzert gegeben. Schon lange vor dem Konzert war es auf dem Heumarkt voll. Zuschauer kollabierten in der Menge, wohl auch wegen der sommerlichen Temperaturen. Die Polizei Köln bestätigt gegenüber dem WDR, dass es auf dem Platz zu voll geworden sei und die Beamten Amtshilfe leisten mussten.
Drohungen im Netz - Polizei reagiert
Am Tag vor der CSD-Parade waren Beiträge mit Terrordrohungen im Netz kursiert. Sie stammen laut Polizei mutmaßlich aus dem islamistischen radikalen Bereich. Auch am Sonntag sei der Staatsschutz "mit weiteren Drohungen befasst" gewesen, heißt es. "Wir nehmen alle Drohungen ernst", sagte die Polizei dem WDR. Man habe die Videos mit anderen Sicherheitsbehörden bewertet, bislang habe sich aber "keine Ernsthaftigkeit ergeben", so die Beamten weiter. "Wir sind allerdings hochsensibel, weil wir wissen, dass es Menschen gibt, die die offenen Lebensformen ablehnen."
Weniger Müll auf den Straßen
Um durch die Parade möglichst wenig Müll zu produzieren, durften Flyer und Werbegeschenke nur persönlich an Menschen überreicht werden. Auch für die Glasflaschen hatten sich die Veranstalter etwas einfallen lassen: Die Grüngürtelrosen, ein Kölner Männerchor, lief in diesem Jahr in der Demo mit und nahm Glasflaschen entgegen - sowohl von Teilnehmenden als auch von Menschen am Straßenrand. Zudem galten in diesem Jahr erstmals strengere Regeln für die Gestaltung der Lkw und Wagen. Das Logo der Firma durfte zwar zu sehen sein, die politische Botschaft musste aber überwiegen.
Das Wetter fest im Blick
Auch auf das wechselhafte Wetter war man vorbereitet: Der Veranstalter hatte extra einen Meteorologen vor Ort, der sowohl die verschiedenen Wettermodelle als auch die aktuelle Lage im Blick hatte. Am Ende blieb es bei einem kurzen, heftigen Schauer am frühen Nachmittag.
Unsere Quellen:
- Polizei Köln
- Stadt Köln
- ColognePride e.V.
- WDR-Reporter vor Ort