Mehr Cannabiskonsum aber kaum legaler Stoff auf dem Markt
Lokalzeit aus Köln. 04.11.2024. 03:15 Min.. Verfügbar bis 04.11.2026. WDR. Von Oliver Köhler.
Mehr Cannabiskonsum aber kaum legaler Stoff auf dem Markt
Stand: 04.11.2024, 20:53 Uhr
In vielen Straßen in Köln riecht es seit der Legalisierung immer mehr nach Cannabis. Gras auf dem legalen Weg zu kaufen, ist aber kaum möglich.
Von Oliver Köhler
Wissenschaftliche Studien, die eine Zunahme des Konsums belegen, gibt es bisher nicht. Die Polizei beobachtet in Köln allerdings einen deutlichen Trend, sagt Polizeipräsident Johannes Hermanns wdr.de: "Unsere Kollegen haben die Wahrnehmung, dass die Nachfrage durchaus gestiegen ist".
Trotzdem gibt es bis jetzt aber kaum legale Möglichkeiten, sich Cannabis zu beschaffen. Das führe zu Streitigkeiten unter den illegalen Anbietern.
Absurde Situation
Somit hätte die Legalisierung zumindest vorerst eher den illegalen Markt befördert. Die Kölner Polizei sieht diese Situation kritisch.
Viele Vereine, die legal Cannabis anbauen wollen, beklagen sich seit Monaten über die schleppenden Genehmigungsverfahren. In Köln haben seit dem 1. Juli 2024, als die neuen gesetzlichen Regelungen für den Cannabis-Anbau in Kraft traten, mehr als 20 Vereine bei der Bezirksregierung Anträge auf Genehmigung gestellt.
Wann die ersten Kölner Vereine zugelassen werden, ist bis heute nicht bekannt. Unterdessen beobachtet die Polizei, dass sich das Feld der illegalen Anbieter neu aufstellt.
Kämpfe um Marktanteile unter Drogenbanden
"Es finden Verteilkämpfe statt und es gibt eine erhebliche Unruhe am Markt", sagt Polizeipräsident Johannes Hermanns.
Sprengstoffanschläge auf Wohn- und Geschäftshäuser, Schüsse aus Maschinenpistolen, Entführungen – all das seien offenbar Folgen der Verteilkämpfe. Der Plan der Bundesregierung, durch die Cannabis-Legalisierung den illegalen Markt auszutrocknen, ist so bisher nicht aufgegangen.
"Wir haben den dringenden Bedarf, dass das geregelt wird", fordert Johannes Hermanns. "Denn der Zustand heute verursacht für uns enorme Probleme".
Unsere Quelle:
- Polizei Köln