Die alte Bücherfabrik Jäger in Engelskirchen

Weg für Bürgerbegehren in Engelskirchen frei

Stand: 11.01.2023, 06:51 Uhr

Das Bürgerbegehren für den Umbau der alten Bücherfabrik Jäger zu einem Bürgerzentrum ist zulässig. Es darf also wie geplant stattfinden. Die Initiatoren müssen nun genug Unterschriften sammeln.

Von Susanne Lang-Hardt

Die alte Bücherfabrik Jäger im Engelskirchener Ortsteil Ründeroth gammelt seit Jahren vor sich hin und sollte zu einem modernen Begegnungs- und Gesundheitszentrum mit Veranstaltungshalle umgebaut werden. Das schien auch beschlossene Sache. Bis der Rat der Gemeinde es ablehnte, einen allerletzten Förderantrag zu stellen. 

Ein Platz für die Gemeindeentwicklung

Der Backsteinbau der alten Bücherfabrik zieht sich entlang der Hauptstraße. Nicht weit vom Ortszentrum Ründeroth und dem Bahnhof sollte die Industriebrache der wichtigste Baustein im sogenannten "Integrierten Handlungskonzept" der Gemeinde Engelskirchen werden.

Ein Platz für Chöre, Vereine, ehrenamtliche Initiativen und Gesundheitsangebote. Dazu Flächen für Konzerte und Versammlungen. Eben für alles, was man auf dem Land für die Gemeindeentwicklung und für die Gemeinschaft braucht.

Politik unterstützte die Umbaupläne jahrelang

Alte Bücherfabrik Jäger

Die alte Bücherfabrik Jäger

Die Politik stand immer hinter dem Projekt. Ob es um den  Architektenwettbewerb vor vier Jahren ging oder das Konzept. Dank der Einigkeit stieg Engelskirchen im Ranking um die Fördermittel aus dem Strukturförderprogramm der Regionale 2025 bis fast nach ganz oben. In der Ratssitzung Ende September ging es um das Okay für einen allerletzten Förderantrag um die Regionale-Mittel.

Und den hatte der Rat dann zum Erstaunen vieler abgelehnt. Marcus Dräger (CDU) in der Ratssitzung: "Es ist den Bürgern nicht zu vermitteln, dass ständig zum Sparen angehalten wird und wir ein Projekt weiterverfolgen, das unseren Haushalt mit jährlich fast 300.000 Euro belastet."

Vereine brauchen die alte Bücherfabrik 

Aus den Vereinen kamen nach der Sitzung offene Briefe an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder. Die Ehrenamtlichen schilderten ihre Platzprobleme. Sie haben zum Beispiel  keinen Ort mehr, wo sie mit Chören auftreten können, weil der große Saal in der Aggertalklinik dafür nicht mehr zur Verfügung steht. 
Sie brachten das Bürgerbeghren ins Rollen.

Bürgerinitiative sammelte Unterschriften

Noch eine Industriebrache

Die Bürgerinitiative muss nun Unterschriften sammeln

Christoph Gissinger ist einer der Initiatoren: "Man kann nicht fünf Jahre lang die Türen aufdrücken, dass man Fördertöpfe öffnet, und beim letzten Mal lässt man es." Wenn die Förderanträge gestellt und bewilligt würden, dann müsste man nochmal rechnen, sagt er.

Nachdem der Rat den Weg für das Bürgerbegehren freigemacht hat, muss die Initiative nun genug Unterschriften sammeln. Dann muss sich der Rat wieder damit beschäftigen. Lehnt er dann ab, kommt es zum Bürgerentscheid.