Riesige Evakuierung: Bombenentschärfung in Neuss erfolgreich

Stand: 13.04.2023, 17:37 Uhr

Im Neusser Augustinusviertel mussten wegen einer Bombenentschärfung etwa 6.000 Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Der Blindgänger wurde am Nachmittag erfolgreich entschärft.

Die Evakuierung in der Nähe des Alexianerplatzes unweit der B1 war laut der Neusser Feuerwehr "eine der umfangreichsten Evakuierungen der jüngeren Stadtgeschichte". An fünf Stellen wurden dort zwischen der Galopprennbahn im Norden und dem Galgenberg im Süden Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg vermutet.

Über 6.000 Menschen betroffen

Auf dem Foto ist eine Kolonne aus Einsatzwagen der Feuerwehr und der Johanniter.

Etwa 6.000 Anwohnerinnen und Anwohner waren von der Evakuierung betroffen. Zusätzlich mussten mehr als 600 Patienten aus einem Krankenhaus, Seniorenheimen und Bewohner von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung verlegt werden. Sie wurden mit Krankentransporten in ein Schulzentrum sowie umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die Stadt hatte betroffene Anwohner bereits in der letzten Woche informiert und für Donnerstag eine Betreuungsunterkunft in einer Sporthalle angeboten. Die Betroffenen können jetzt aber auch wieder in ihre Wohnungen und Einrichtungen zurück.

Ein Blindgänger entschärft

An einem Verdachtspunkt auf einer Grünfläche an der Obererft, südlich des Alexianerplatzes ist eine 5-Zentner-Bombe gefunden worden, bestätigte die Stadt Neuss am Donnerstagvormittag. Der Blindgänger konnte am Nachmittag entschärft werden.

Der Zünder des Blindgängers war so kaputt, dass er zwar raus gezogen, aber nicht mehr abtransportiert werden konnte. Deswegen wurde er vor Ort gesprengt. Gefahr ging für die umliegenden Gebäude laut Feuerwehr nicht aus.

Auf dem Foto sieht man zwei Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerk, die vor einer Baugrube stehen

An vier weiteren Verdachtspunkten konnten Blindgänger ausgeschlossen werden. Bei Grabungen wurde nur Metallschrott gefunden. Auf weitere Untersuchungen wird verzichtet.

Verzögerung bei Evakuierung

Zwischendurch hatte es leichte Verzögerungen bei der Evakuierung der Einrichtungen gegeben, sagte ein Sprecher. Schlecht geparkte Autos mussten abgeschleppt werden, damit die Busse für den Transport durchkommen konnten.

Krankenhauspatienten schon Mittwoch evakuiert

Gestern wurden schon etwa 100 Patienten eines Krankenhauses verlegt. Die Menschen aus der Psychiatrie wurden auf ein anderes Krankenhaus in Neuss und eine Klinik in Krefeld verteilt.

Dass sie schon am Tag vor der geplanten Entschärfung verlegt wurden, lag daran, dass diese Menschen mehr Zeit brauchen. Laut Krankenhausleitung handelt es sich bei den 100 Patienten um besonders labile Personen, mit denen man sensibel umgehen müsse. Sie sollen deswegen auch erst am Freitag in Ruhe zurück gebracht werden.

Über dieses Thema berichten wir am 13.04.2022 auch in den WDR Hörfunk-Nachrichten und der Lokalzeit aus Düsseldorf um 19:30 Uhr im WDR Fernsehen.