Um 15 Uhr ertönt aus dem Walkie-Talkie die Ansage: "Zündung in drei, zwei, eins. Zündung!" Ein ohrenbetäubender Knall hallt durch den Lohmarer Staatsforst. Träge neigt sich ein Baum zur Seite und fällt zu Boden. Weißer Rauch steigt auf. 20 Minuten später dasselbe Prozedere noch einmal, diesmal fallen fünf Bäume gleichzeitig.
Die Explosionen sind an diesem Samstag über das Waldgebiet hinaus bis in die Stadt zu hören. Um besorgte Anrufe bei Polizei und Feuerwehr zu vermeiden, hatte die Stadt Lohmar ihre Anwohner schon im Vorfeld beruhigt: Das Technische Hilfswerk führe sogenannte "Ausbildungssprengungen" durch. So sollten bereits abgestorbene Bäume gefällt werden.
Sprengung der Bäume zur Sicherheit
Mehrere hundert Gramm Sprengstoff, anstatt eine Säge zu benutzen - diese Methode erscheint ziemlich ungewöhnlich. Beim THW ist sie allerdings ein bewährtes Vorgehen, erklärt Einsatzleiter Guido Müller dem WDR.
"Im Zuge des Klimawandels müssen nach Sturm- und Unwetterlagen häufig Bäume gefällt werden. Da kommt es immer wieder vor, dass Sägenführer viel Respekt vor einem zu fällenden Baum haben", sagt Müller. "Wir können das gefahrlos durch eine Sprengung in sicherer Entfernung erledigen." Der Ortsverband Düsseldorf des THW beispielsweise führt solche kontrollierten Baumsprengungen einmal jährlich durch.
Bei der Aktion in Lohmar unterstützten die Einsatzkräfte THW-Kollegen aus Düsseldorf und Aachen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
Über das Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Bonn am 16.12.2024 im WDR-Fernsehen..