Aufatmen am größten Stahlstandort Europas

Leichtes Aufatmen bei Thyssenkrupp in Duisburg

Stand: 14.06.2023, 18:34 Uhr

Die EU gibt grünes Licht für die vom Bund zugesagten Fördergelder für den klimaneutralen Umbau bei Thyssenkrupp. Aber noch immer gibt es keinen Förderbescheid. Mehrere Tausend Beschäftigte haben am Mittwoch in Duisburg für mehr Tempo bei der Transformation protestiert.

Von Timucin Tim Köksalan

Über drei Milliarden Euro soll die neue Direktinduktionsanlage bei Thyssenkrupp kosten. Ab 2026 soll sie einen kompletten Hochofen ersetzen. Doch zuletzt wuchsen bei den Gewerkschaften und Beschäftigten Zweifel, ob es wirklich dazu kommt.

Die Landesförderung von 700 Millionen Euro ist schon länger gesichert, aber die vom Bund zugesagten zwei Milliarden Euro mussten erst durch die EU Kommission geprüft werden. Heute konnte Bundesminister Robert Habeck vor Tausenden Stahlarbeitern verkünden: Es gibt grünes Licht aus Brüssel. Der Brief habe ihn gestern erreicht.

Gewerkschaften bleiben skeptisch

Robert Habeck beim Stahlaktionstag

Habeck verkündet grünes Licht aus Brüssel

Habeck erntete nach anfänglichen Pfiffen und Buhrufen Applaus. Doch die Gewerkschaften bleiben skeptisch und fordern, Habeck solle innerhalb von zwei Wochen Klarheit schaffen, wann das Geld wirklich ankommt. Denn einen rechtskräftigen Förderbescheid gibt es trotz der Zusage aus Brüssel auch am Mittwoch noch nicht.

Transformation wird Kraftakt

Gesamtbetriebsrat Tekin Nasikkol betonte, dass die gesamte Belegschaft hinter der Transformation der Stahlindustrie stehe, kritisierte aber auch, dass Politiker sich zwar oft in Duisburg blicken lassen, aber selten mit etwas Zählbarem. Alleine am Standort Duisburg sind laut Angaben der IG Metall Investitionen von mindestens zwölf Milliarden Euro nötig, um langfristig klimafreundlich produzieren zu können.

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