Zusammengestellt von Nina Magoley und Philipp Brandstädter aus dem WDR Newsroom.
Karfreitag: Stille in NRW, Prozession in Jerusalem • Es ist der "stille" Feiertag: Am Freitag vor Ostern ist in NRW Ruhe angesagt. Zimmerlautstärke in Bars und Clubs, Tanzen ist tabu. Mit dieser Einkehr sollen sich gläubige Christen in Demut an den Tod Jesu erinnern, der laut Überlieferung zum Tode verurteilt und ans Kreuz genagelt wurde. Nicht in allen Bundesländern gelten aber die gleichen strengen Regeln.
In Jerusalem werden heute trotz des Krieges im Gazastreifen zahlreiche katholische Pilger zu den traditionellen Karfreitags-Prozessionen erwartet. Die große Kreuzwegsprozession an der Via Dolorosa startet um 12.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, begleitet von vielen Sicherheitskräften.
Zeitgleich zu den christlichen Kar- und Ostertagen findet der islamische Fastenmonat Ramadan statt: Nicht weit entfernt von der Via Dolorosa werden am Freitagabend zehntausende Muslime zum Freitagsgebet in der Al-Aqsa-Moschee zusammenkommen.
Nachrichten aus NRW
Reisebus bei Werl verunglückt • In der Nacht zu Freitag ist auf der A44 bei Werl ein Bus schwer verunglückt. Dabei sind laut Polizei 21 Personen verletzt worden, als ein Doppeldecker-Bus mit etwa 60 Schülerinnen und Schülern von der Fahrbahn abkam und über die Leitplanke auf die Seite stürzte. Die Meisten sind leicht verletzt, eine Personen wurde schwerverletzt. Die Autobahn war Richtung Kassel bis zum Morgen gesperrt.
Brandstiftung in Solingen: "zwischenmenschliches Motiv" vermutet • In Solingen gehen die Ermittler nach dem tödlichen Feuer in einem Wohnhaus von persönlichen Motiven des Brandstifters aus. Das Feuer war in der Nacht von Sonntag auf Montag gelegt worden, vier Menschen starben, mehrere wurden schwer verletzt. Es gehe womöglich um eine Tat im "zwischenmenschlichen Bereich", so die zuständige Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend gegenüber dem WDR. Das gehe aus Zeugenaussagen hervor, eine Festnahme gab es aber bislang nicht. Migrantenvertreter vermuten hingegen rassistische Hintergründe – die Opfer stammen aus Bulgarien. Am frühen Donnerstagabend gab es am Brandort eine Trauerkundgebung für die Opfer.
Polizeikontrollen am "Car-Freitag" • Poser, Raser und Tuner nutzen diesen Tag seit Jahren als eine Art Saisonauftakt. Deshalb gibt es heute mehr Kontrollen auf den Straßen – das Ziel: Raser erwischen, illegale Rennen bestenfalls verhindern, aber auch das Problembewusstsein zu schärfen. Allein im vergangenen Jahr sind im Zusammenhang mit illegalen Rennen drei Menschen in NRW ums Leben gekommen. Am Karfreitag 2023 wurden 42 Fahrzeuge sichergestellt und mehr als 4.200 Verwarngelder erhoben. Mehr zu den Vorbereitungen der Polizei gibt es hier:
Karfreitagsgedenken in Dortmund • In den Ostertagen 1945 ermordete die Gestapo kurz vor dem Einmarsch der Alliierten an mehreren Orten in Dortmund mehr als 200 Menschen. Darunter waren viele ausländische Zwangsarbeiter, aber auch deutsche Widerstandskämpfer. Seit Kriegsende wird dieser Menschen traditionell am Karfreitag in der Bittermark gedacht. Seit 1960 erinnert außerdem ein Mahnmal an die Opfer. In der Gedenkstunde ab 15 Uhr wird heute auch der Dortmunder Bürgermeister sprechen.
Weitere Themen
Soforthilfen und Aufräumen nach Brückeneinsturz • In der US-Stadt Baltimore sind mehrere Kräne eingetroffen, um die Trümmer der zerstörten Brücke wegzuräumen. Ein Containerschiff hatte am Dienstagmorgen einen Pfeiler gerammt und die Brücke zum Einsturz gebracht. Vor dem Heben muss die Brücke aber noch in Teile geschnitten werden. Die US-Regierung hat außerdem Soforthilfen im Umfang von umgerechnet rund 56 Millionen Euro für einen schnellen Wiederaufbau gebilligt.
Lehrergewerkschaft fordert: AfD im Unterricht behandeln • Die AfD sei eine Partei mit verfassungsfeindlichen Tendenzen, dass sollten Lehrer auch im Unterricht behandeln, so die GEW-Vorsitzende Maike Finnern in der "Stuttgarter Zeitung". Die GEW-Chefin ermutigte Lehrkräfte auch, an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus teilzunehmen. Viele der Lehrkäfte hätten davor als Beamte Angst, weil sie Ärger mit dem Dienstherrn fürchten – das sei aber unbegründet.
DAK rechnet mit steigenden Krankenkassen-Beiträgen • 2025 werden die Beiträge um 0,5 Prozentpunkte steigen, damit rechnet der DAK-Chef Andreas Storm. Die Beiträge zur Pflegeversicherung werden nach seiner Einschätzung um 0,2 Prozentpunkte steigen. Das sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, angesichts des steigenden Defizits in der Krankenversicherung. Er kritisierte, dass die Krankenkassen auch neue Medizinstudienplätze und den Umbau der Kliniklandschaft mitfinanzieren sollen.
Schweres Busunglück in Südafrika • In Südafrika sind bei einem Busunglück 45 Menschen ums Leben gekommen. Der Bus kam laut südafrikanischem Verkehrsministerium auf einem Gebirgspass von einer Brücke ab und stürzte in eine Schlucht. Die Insassen waren demnach christliche Pilger auf dem Weg zu Osterfeierlichkeiten, nur ein achtjähriges Kind überlebte das Unglück.
Bundeswahlausschuss entscheidet über Europawahl-Zulassungen • Der Ausschuss entscheidet heute, welche Parteien und Vereinigungen zur Europawahl am 9. Juni zugelassen werden. Laut Bundeswahlleiterin wurden 59 Wahlvorschläge fristgerecht eingereicht: 40 Parteien und Vereinigungen wollen bundesweit antreten. Dazu kommt die CDU in 15 Bundesländern, die CSU in Bayern, sowie drei weitere Vereinigungen, die nur in einem Bundesland antreten. Erstmals dabei: Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) und die Klimaaktivisten "Letzte Generation".
Das Wetter in NRW
Aprilwetter mit Schauern, Gewittern und kühleren Temperaturen
Regen, nur hier und da Sonne • Mit Osterwetter wird's am Karfreitag wohl erstmal nichts. Wolken und immer wieder Regen sind angesagt. Erst am Nachmittag und Abend wird es in Westfalen trocken, dann lässt sich auch die Sonne mal blicken. In Südwestfalen und der Eifel dagegen regnet es auch nachmittags noch etwas weiter. Maximal 15 Grad, im Bergland bis 11. Dazu ist es windig, in höheren Berglagen sogar stürmisch.
Und übrigens ...
Happy Birthday, Golf!
Der VW Golf wird 50 • "Vernünftig, ohne Emotionen!" So klang das vernichtende Urteil von Auto-Testern, als am 29. März 1974 im Volkswagen Werk Wolfsburg offiziell die Produktion des künftigen Bestsellers begann. Mit mehr als 37 Millionen verkauften Fahrzeugen gehört der Golf zu den erfolgreichsten Autos der Welt und war für den VW-Konzern der Sprung in die Moderne. Ein Wegbereiter für eine ganze Fahrzeugklasse. Zum Jubiläum gibt VW ein Sondermodell auf den Markt - der "Golf Edition 50".
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