Zusammengestellt von Andreas Poulakos und Jörn Kießler aus dem WDR Newsroom.
THEMA DES TAGES
Schweiz gewinnt Eurovision Song Contest • Die Schweiz hat mit Nemo und dem Song "The Code" den ESC gewonnen. Es ist das erste Mal, dass eine Person, die sich als nicht-binär ansieht, den ESC gewinnt - und das erste Mal seit dem Sieg von Céline Dion 1988, dass die Schweiz wieder die Trophäe holt. Der Deutsche Isaak kam auf den 12. Platz. Der Jubel in seinem Heimatort Espelkamp war riesig. Die israelische Sängerin Eden Golan wurde während ihres Auftritts in der Halle bejubelt, aber auch ausgepfiffen. Auch für die deutsche Jury gab es Pfiffe, weil sie Eden Golan auf Platz 2 gesehen hatte. Am Ende wurde Israel dank 323 Punkten der Zuschauer Fünfte. Unter den deutschen TV-Zuschauern hatte sie sogar Platz 1 gemacht.
Doch nicht nur in der Halle, ging es politisch zu. Nach Protesten vor dem Veranstaltungsort wurde die als Klimaaktivistin bekannt gewordene Greta Thunberg gemeinsam mit anderen Demonstrierenden abgeführt. Einige hatten versucht, in den Sicherheitsbereich rund um die Halle zu gelangen. In der Halle war die schwedische Kronprinzessin Victoria unter den Zuschauenden.
Polizisten führen Greta Thunberg vor der Halle des ESC 2024 in Malmö ab.
Überschattet wurde das Finale von der Disqualifikation des niederländischen Sängers Joost Klein am Nachmittag. Noch nie zuvor in der ESC-Geschichte war ein Teilnehmer mitten im Wettbewerb ausgeschlossen worden. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) begründete den Schritt mit polizeilichen Ermittlungen gegen Klein. Er soll eine Kamerafrau bedroht haben. Niederländischen Medien zufolge hatte sie ihn gefilmt, obwohl er sie mehrmals aufgefordert hatte, damit aufzuhören. TV-Sender aus seiner Heimat kritisierten die EBU scharf und nannten den Ausschluss "drastisch" und "unverhältnismäßig".
WEITERE NACHRICHTEN
Blumen: Der Klassiker zum Muttertag
Heute ist Muttertag • 1865 gründete die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis die Organisation Mothers Friendships Day. Hier konnten Mütter sich zu aktuellen Fragen austauschen. Am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach ihrem zweiten Todestag, veranstaltete ihre Tochter eine Gedenkveranstaltung zu ihren Ehren. Eine Resolution des US-Kongresses erklärte den Gedenktag 1914 zum nationalen Feiertag. In Deutschland wurde Muttertag auf Initiative des Verbands Deutscher Blumengeschäftsinhaber am 13. Mai 1923 erstmals gefeiert. In Nazideutschland wurde der Muttertag zum offiziellen Feiertag, was ihn bis heute umstritten macht.
Der FC Köln darf weiter hoffen • Der 1. FC Köln hat sich noch nicht mit dem drohenden Abstieg abgefunden. Die Geißböcke setzten sich zuhause gegen Union Berlin mit 3:2 (1:2) durch und rückten bis auf drei Punkte an den direkten Abstiegskonkurrenten aus Berlin heran. Dabei machte der Fußball-Bundesligist einen Zwei-Tore-Rückstand wett. Köln braucht nun am kommenden Wochenende einen Sieg in Heidenheim und zusätzlich eine Berliner Heimniederlage gegen Freiburg, eines der beiden Spiele mit mindestens zwei Toren Unterschied.
Wie geht es weiter im Fall der dreijährigen Helin? • Nachdem die dreijährige Helin gestern Morgen in einer Wohnung in Köln wieder gefunden wurde, hat die Polizei den 70 Jahre alten Bewohner der Wohnung vorläufig festgenommen und verhört. Die Dreijährige war am Freitagabend verschwunden, als sie mit ihrer Tante im einem Park im Stadtteil Kalk spazieren war. Die Polizei suchte anschließend mit einem Großaufgebot nach der Dreijährigen. Nach Informationen der Polizei wurde im Rahmen der Suchaktion auch bei Anwohnern geklingelt. In einer Wohnung sei das Kind schließlich aufgefunden worden.
Tag der Industriekultur • Heute ist Tag der Industriekultur - und Wuppertal ist mit 23 Sehenswürdigkeiten und Aktionen dabei. Das ist nach Angaben der Veranstalter landesweiter Rekord. Die meisten Orte liegen am populären Fußgänger- und Radweg "Nordbahntrasse". Auch rund um das Engels-Haus gibt es jede Menge Programm.
Russland nimmt ukrainische Dörfer ein • Russland hat den Beginn der Offensive bei Charkiw bestätigt, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Der Kreml meldete die Einnahme von fünf Dörfern in Grenznähe sowie einem Dorf in der Region Donezk. Die Ukraine hält mit Luftangriffen dagegen. Es wird befürchtet, dass russische Truppen die Versorgungswege nach Charkiw blockieren könnten, wo etwa 1,1 Millionen Menschen leben. Die Stadt liegt nur etwa 30 Kilometer vom Kampfgebiet entfernt.
Israel wehrt sich gegen US-Vorwürfe • Die israelische Führung hat verärgert auf Kritik der US-Regierung am Einsatz von US-Waffen im Gazakrieg reagiert. Israel halte sich an rechtliche Bestimmungen für bewaffnete Konflikte, sagte der außenpolitische Berater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Zivilisten in Gaza würden zum Beispiel per Telefon und Textnachrichten vor kommenden Militäreinsätzen gewarnt. Laut einem Bericht der US-Regierung an den Kongress hat Israel beim Einsatz der von den USA bereitgestellten Waffen im Gazastreifen möglicherweise gegen das Völkerrecht verstoßen. Die USA haben Israel unterdessen offenbar einen Deal angeboten: Wenn Israel auf die Großoffensive in Rafah verzichtet, würde die US-Regierung nach Informationen der "Washington Post" Geheimdienst-Informationen liefern, die helfen, Hamas-Anführer zu finden.
Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg • Die evangelische Kirche in Heidelberg will mehr junge Menschen in die Kirche locken und bietet zwei Gottesdienste mit Musik von Popstar Taylor Swift. Für die beiden Gottesdienste musste man vorab - kostenlos - Plätze reservieren; alle gut 840 Karten waren im Nu vergriffen.
DAS WETTER IN NRW
Warmer Frühsommer-Sonntag • Der Tag beginnt überall im Land sonnig oder nur mit leichter Bewölkung. Auch am Nachmittag bleibt es durchgehend trocken. Später können in der Eifel allerdings einige dichtere Wolkenfelder aufziehen. Dazu wird sehr warm: In Ostwestfalen-Lippe sind bis zu 25 Grad drin, im Rheinland und Ruhrgebiet sogar 28 Grad. Selbst im Bergland wird es mit 20 bis 24 Grad wohlig warm. Dazu weht ein manchmal böiger Südostwind.
UND ÜBRIGENS ...
Umzug von Nachtwächtern mit Laternen
Nachtwächter ziehen durch Viersen • Mit Hut, Hellebarde und Laterne sind an diesem Wochenende Nacht- und Turmwächter aus vielen europäischen Ländern durch Viersen am Niederrhein gezogen. Der Umzug war der Höhepunkt eines Treffens der europäischen "Nachtwächter und Türmerzunft", das heute endet. Einst war es die Aufgabe der Nachtwächter, Brände oder Überfälle zu melden, Streit zu schlichten und die schlafenden Bürger zu schützen. Heute bieten die Wächter oft Stadtführungen für Touristen an.
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