Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Menschen.

Jetzt ist Mückensaison: Das hilft gegen die summenden Nervensägen

Stand: 01.06.2023, 11:53 Uhr

2023 könnte es besonders viele Stechmücken geben: Die Bedingungen in der Natur sind derzeit ideal. Aber was unternimmt man am besten gegen die kleinen Quälgeister?

Es ist Stichtag, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auch wenn der eine oder die andere schon vorher eine Begegnung mit den summenden Plagegeistern hatte - offiziell beginnt die Mückensaison erst Anfang Juni.

Und in diesem Jahr scheinen die Mücken nach dem feuchten Frühjahr mal wieder besonders gute Bedingungen bei uns vorzufinden: "Sommerliche Wärme nach regenreichen Wochen bietet ideale Brutbedingungen", heißt es beim Naturschutzbund NABU. Durch den Regen konnten sich viele Pfützen und Tümpel bilden, die sich für die Mücken nun gut eignen, um ihre Eier abzulegen.

Was kann man gegen die Verbreitung von Mücken unternehmen?

Vorbeugen, dass der eigene Garten oder Balkon nicht zum Mückenparadies wird. Manche Mückensorten steuern zur Eiablage gezielt besiedelte Bereiche an. Wenn die Mücken dort Gefäße wie Töpfe, Tonnen oder Gießkannen finden, die längere Zeit mit Wasser gefülllt sind, kann es schnell gehen mit der Vermehrung.

Innerhalb von zwei Wochen wird aus dem Ei eine fertige Mücke, bei Temperaturen über 25 Grad geht es sogar noch schneller. Der Rat lautet also: Mindestens einmal in der Woche sollte man seine Gefäße im Garten oder auf dem Balkon komplett leeren. Etwa zum Blumengießen, denn das überleben die Larven, die sich eventuell schon im Wasser befinden, nicht.

Warum werden manche Menschen öfter als andere gestochen?

Eine Mücke bohrt ihren Stechrüssel durch die Haut.

Mückenstich: Der Geruch ist entscheidend

Lange Zeit wurde gemutmaßt, dass die Beschaffenheit des Blutes eine Rolle spielt bei der Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man gestochen wird. Inzwischen ist sich die Wissenschaft sicher: Mücken werden vom Geruch angezogen. Der Eigengeruch der Haut, kombiniert mit Schweiß, Bakterien und anderen Gerüchen, ist ein wesentlicher Faktor.

Auch Personen, die Alkohol trinken, werden häufiger gestochen. Duschen und Waschen sorgt prinzipiell dafür, dass man weniger attraktiv für Mücken ist. Allerdings kann hier auch die "Geschmacksrichtung" des Duschbads oder der Seife eine Rolle spielen. So zeigen Studien, dass blumige und fruchtige Düfte anziehender auf Mücken wirken als zum Beispiel Kokos.

Wie schütze ich mich vor Stichen?

Wenn Sie an Tagen, in denen viele Mücken unterwegs sind, viel im Freien sind, empfiehlt es sich, lange Kleidung zu tragen. Je weniger Haut frei ist, desto besser. Auch sollte die Kleidung nach Möglichkeit eher weit sein. Auch die Farbe spielt eine Rolle: Mücken zieht es es eher zu dunklen Farben, also sollten Sie nach Möglichkeit helle Kleidung tragen.

Ein Mädchen steht in der Nähe eines Gewässers und benutzt Mückens-Spray, um sich vor den Insekten zu schützen.

Mückensprays haben Vor- und Nachteile

Auch Mückensprays helfen, den attraktiven Eigengeruch zu überdecken und die Mücken zu vertreiben. Allerdings können diese die Haut reizen, zu allergischen Reaktionen führen und Gewässer belasten, wenn man nach dem Einsprühen schwimmen geht.

Und falls es Sie doch erwischt hat, lautet die Empfehlung: Nicht kratzen! Dadurch verteilt sich das Sekret, das die Mücken beim Stechen absondern, über eine größere Flache. Der Juckreiz wird so stärker und hält länger an. Wer das Jucken verringern will, sollte die Stelle kühlen oder kurz erhitzen.

Welche Rolle spielt der Klimawandel bei der Ausbreitung der Mücken?

Durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen können sich Erreger von Tropenkrankheiten oder Überträger von Infektionskrankheiten wie Mücken und Zecken besser in Deutschland ausbreiten, heißt es in einem am Donnerstag (01.06.2023) veröffentlichten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI).

Tatsächlich breitet sich in Deutschland vor allem die asiatische Buschmücke, die Krankheiten wie das West-Nil-Virus oder virale Gehirnentzündungen übertragen kann, immer weiter aus. Laut dem deutschen "Mückenatlas", einem nationalen Überwachungsprogramm zur Verbreitung einheimischer und invasiver Arten, fand sich die Mücke im Jahr 2012 lediglich in drei südlichen Kreisen NRWs rund um Bonn. Neun Jahre später fand man Nachweise dieser Mücke im Großteil des Landes, lediglich ein paar nördliche Kreise NRWs blieben verschont.

Laut RKI wurden 2019 in Deutschland erstmals durch Mücken verursachte Infektionen mit dem West-Nil-Fieber bekannt. 2022 wurden 17 Infektionen gemeldet. Das RKI geht davon aus, dass sich das Virus hierzulande weiter verbreitet. Beim West-Nil-Fieber leidet man an grippeähnlichen Symptomen, allerdings sind auch schwere Verläufe mit Entzündungen des Gehirns und der Hirnhaut möglich.

Auch die Asiatische Tigermücke wurde in Deutschland schon vereinzelt nachgewiesen, vor allem im Gebiet des Rheins südlich von Wiesbaden. Sie kann Erreger von Dengue-Fieber und Gelbfieber oder das Zika-Virus an Menschen weitergeben.

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